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Was Bier noch besser macht?

Marius Becker/dpa

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Bier, da werden die wenigsten sonderlich vehement widersprechen, ist großartig. Formschön in Optik und Geschmack. Möglicherweise ideal in dem, was es leisten soll. Es gibt, könnte man meinen, nichts, was Bier noch besser machen könnte. Richtig? Falsch. Achtung jetzt: Musik kann. Haben Forscher der Freien Universität Brüssel und der KU Leuven herausgefunden. Wer beim Biertrinken Musik hört, dem schmeckt es tatsächlich noch besser. Allerdings nur, wenn Bier und Musikstil zusammenpassen.  

 

In seiner Studie untersuchte das Forscherteam um Felipe Reinoso Cavalho nämlich nicht irgendein Bier: Teil des Experiments war eine Sorte des „Brussels Beer Project“ – ein Projekt, das nach neuen Geschmacksrichtungen sucht. Zu diesem Zweck tat sich die Brauerei unter anderem mit der britischen Band The Editors zusammen. Es entstand das Bier „Salvation“, dessen Geschmacksprofil die Musik des Editors-Albums „In Dream“ widerspiegelt. Resultat: Ein Porter mit Earl-Grey-Infusion, das neben einer Zitrus- auch eine malzige Schokoladennote hat.

Dieses Bier bekamen die 231 Teilnehmer des Experiments vorgesetzt – um den Einfluss der Musik auf  den Geschmack zu testen, aufgeteilt in drei Gruppen: Die erste, die Kontrollgruppe, trank, ohne dabei Musik zu hören.  Neben der Rolle der Musik überprüfte die Studie auch, welche Effekte visuelle Informationen auf den Geschmack haben. Wie die erste Gruppe trank daher auch die zweite Gruppe ihr Bier in Stille, bekam aber vor dem Trinken das Etikett der Bierflasche gezeigt. Dessen Design stimmte farblich mit dem Albumcover von „In Dream“ überein. Die dritte Gruppe sah nicht nur das Etikett, sondern hörte beim Trinken auch den Editors-Songs „Ocean of Night“.

Nach dem Trinken sollten alle Teilnehmer den Geschmack des Biers beurteilen. Das Ergebnis: Den Testpersonen, die beim Trinken die passende Hintergrundmusik hörten und das passende Etikett sahen, schmeckte das Bier besser. „Es scheint, als wäre der Mehrwert, den das Lied der Trinkerfahrung brachte, auch auf den Geschmack des Bieres übertragen worden“, sagt Felipe Reinoso Cavalho. Laut dem Forscher könne aber nicht nur Musik die Geschmackswahrnehmung beeinflussen, sondern auch andere Geräusche und sensorische Informationen wie Farbe oder Form.

Und wer sich jetzt fragt: Ja, vermutlich kann man mit dieser Studie auch etwas Sinnvolles anfangen. Die Forscher vermuten nämlich, dass Musik mehr kann, als nur den Geschmack von Bier zu verbessern. Mithilfe weiterer Studien soll untersucht werden, wie Geräusche Entscheidungsprozesse beeinflussen – und wie Menschen mittels dieser Erkenntnisse beispielsweise dazu gebracht werden können, gesünder zu essen.

jkg

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