Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Wer ist jetzt der Verlierer?

afp

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Präsidentschaftskandidat Donald Trump muss das Wörtchen lieben, so oft wie er es benutzt. Klingt ja auch gut: "Loser". Das sagt er gern, das schreibt er gern, aber natürlich nur, wenn er damit andere meint. Dass der Inhaber der Seite loser.com ihn jetzt quasi zum momentanen Oberverlierer gekürt hat, das dürfte ihm allerdings weniger gefallen. Aber das Internet freut sich für ihn mit.

Besonders schadenfroh dürfen Jeb Bush, ebenfalls Kandidat, Vanity-Fair-Autor Graydon Carter, Kolumnist S.E. Cupp und noch viele anderen sein, die in letzter Zeit von Trump beleidigt wurden. Eine vollständige Liste aller Beschimpfungen, die er auf Twitter so rausgehauen hat, gibt es hier. Schaut man sich die so an, ist es völlig ok, wenn das Netz Donald Trump als Lieblingsverlierer feiert, nachdem er bei den Vorwahlen in Iowa gestern "nur" die zweitmeisten Stimmen bekommen hat.

Die URL loser.com gehört seit 1995 dem Systemanalytiker Brian Connelly. Der macht sich seit Jahren einen Spaß daraus, eine direkte Weiterleitung von loser.com auf andere Seiten einzustellen und ihnen damit viele Klicks und eine zweifelhafte Ehre zuteilwerden zu lassen. Allerdings nutzt er diese Macht nicht nur für das Böse. Loser.com führte auch schon zu Barack Obama, WikiLeaks und Reddit – allerdings um ihre Seiten positiv zu unterstützen, erklärt Conelly in diesem Interview

Manchmal aber hält er die Menschen, auf deren Seiten er verlinkt, aber auch einfach nur für genau das: Loser. Und man darf annehmen, er meint das im Fall von Donald Trump genauso wörtlich, wie letzten Sommer, als loser.com zu Kanye West führte. West hatte 2009 während der Dankesrede von Taylor Swift bei den Video Music Awards die Bühne gestürmt und erklärt, dass der Preis Beyoncé zustünde. Als er bei der Grammy-Verleihung an Beck 2015  aus gleichen Gründen fast schon wieder auf der Bühne stand, fand Connelly, er habe sich damit loser.com verdient. 

Und weil eine Seite nicht reicht, um sich über Leute wie Kanye West und Donald Trump lustig zu machen, gibt es seit Dienstag auch die Seite nobodyrememberswhocameinsecond.com, die im Moment direkt zu diesem Video führt. 

Die URL bezieht sich auf einen Tweet von Trump aus dem Jahr 2013, in dem er schreibt: "Niemand erinnert sich an den Zweiten". Natürlich wurde auch der heute im Internet von vielen hervorgekramt und genüsslich herumgereicht. 

tf 
  • teilen
  • schließen