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Warum Menschen mit Depressionen oft so müde sind

Foto: Screenshot Twitter

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„Erlaubt mir, zu erklären, warum eine psychische Krankheit Menschen so müde machen kann“, so beginnt @PJ_Palits ihre Twitter-Thread, den mittlerweile 38.000 Menschen geteilt haben. Hinter dem Account steckt Pauline Palita, eine philippinische Künstlerin Anfang 20, der selbst eine bipolare Störung diagnostiziert wurde.

In 26 Tweets beschreibt Pauline, was dazu führt, dass „Ich bin müde“ für sie kein bloßes Jammern ist, sondern einfach eine Tatsache, wenn es um ihr Leben geht. „‚Normale’ Menschen“, schreibt sie, „brauchen sieben Minuten um einzuschlafen. Stell dir vor, erschöpft ins Bett zu kriechen und im Schnitt eine Stunde zu brauchen, um einzuschlafen, statt sieben Minuten“. 

Wenn man zu diesen Leuten gehöre, dann sei man beim Aufwachen, wenn es gut läuft, lediglich ein kleines bisschen erholter als am Abend zuvor. „Wie ein Akku, der kaputt ist und nicht mehr richtig lädt“.

Nach Paulines Beschreibung führen diese Schlafprobleme dazu, dass es Betroffenen viel schwerer fällt, sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Der Alltag wird noch anstrengender und die Müdigkeit nimmt zu – genauso wie das Unverständnis anderer Menschen ihnen gegenüber. 

Sicherlich sind Paulines Tweets sehr persönlich formuliert – jeder Mensch ist verschieden und jeder Kampf mit psychischen Krankheiten sieht anders aus. Aber viele User auf Twitter fühlen sich von ihr verstanden und sind dankbar. Sie schreiben „Danke, dass du das gepostet hast, ich fühle mich dadurch weniger allein“ oder „Ich hab es nie geschafft, die Gefühle in Worte zu fassen, ich danke dir sehr“.

Und am Ende steht ein Appell an alle, die diese Gefühle vielleicht nicht kennen: „Ich bitte euch, im Namen von uns allen, die wir unsere eigenen stillen Kämpfe austragen, seid bitte geduldig und mitfühlend. Nur weil ihr es nicht erlebt, heißt es nicht, dass es nicht Realität für jemanden anderen ist.“

Anmerkung der Redaktion: Wenn Du Dich selbst von Depressionen betroffen fühlst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge oder Hilfsorganisation U25. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 gibt es Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

tf

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