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Das Schiff der rechtsextremen "Identitären Bewegung" soll in Seenot sein
Die „Identitäre Bewegung“ soll mit ihrem Schiff „C-Star“ in Seenot geraten sein. Die rechtsextreme, migrationsfeindliche Organisation kreuzt derzeit vor der libyschen Küste, um zu verhindern, dass weitere Flüchtlinge Europa erreichen. Außerdem wollen sie nachweisen, dass Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Flüchtlinge vor dem Ertrinken retten, mit Schleppern kooperieren würden.
Nun hat die Regensburger NGO Sea-Eye gemeldet, dass sie mit ihrem Schiff der „C-Star“ zu Hilfe kommt. Das Schiff der Rechtsextremen soll wegen eines Maschinenschadens manövrierunfähig sein.
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Sea-Eye befährt seit vergangenem Jahr mit zwei Rettungsbooten das Mittelmeer, um Flüchtlingen in Seenot zu helfen. Es handelt sich um eines jener Schiffe, die die „Identitäre Bewegung“ zu bekämpfen versucht. Die Ehrenamtlichen sollen bislang mehreren Tausend Menschen das Leben gerettet haben.
Die „Identitäre Bewegung“ selbst schreibt auf der Twitter-Seite ihrer selbsternannten Mission „Defend Europe“, dass kein Notfall vorliege:
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Die Seenotleitzentrale für das westliche Mittelmeer in Rom hat allerdings bereits Sea-Eye nach deren Angaben damit beauftragt, Kurs auf die „C-Star“ zu nehmen. Das Boot der Regensburger NGO befindet sich am nächsten zur „C-Star“ – gemäß internationalem Seerecht ist Sea-Eye damit verpflichtet, dem Schiff zu helfen.
Michael Buschheuer, der Vorsitzende von Sea-Eye, schreibt dazu auf Facebook: „In Seenot Geratenen zu helfen, ist die Pflicht eines jeden, der auf See ist – unterschiedslos zu ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung.“
In den Kommentarspalten begegnen User der Lage der „C-Star“ derweil mit Häme. Neben lachenden Smileys drücken sie vor allem ihre Schadenfreude darüber aus, dass nun ausgerechnet eine NGO, deren Arbeit die „Identitäre Bewegung“ doch eigentlich verurteilt, ihnen helfen soll.
Update 18.15 Uhr:
Inzwischen haben wir Michael Buschheuer, Gründer der NGO Sea-Eye, für ein Interview erreicht. Er bestätigte, dass das Rettungsschiff über eine Seenotfall-Meldung der C-Star informiert worden war und in Absprache mit der Seenotrettungsleitstelle in Rom dorthin gefahren sei. Die C-Star habe jedoch „die Hilfe verweigert“, woraufhin die Sea-Eye ihre eigentliche Suchtätigkeit wieder aufgenommen habe.
Die „Identitäre Bewegung“ hat sich in einem Facebook-Post mittlerweile ebenfalls zur Situation geäußert: Man habe ein „kleineres technisches Problem“ gehabt und sei gezwungen gewesen, den Hauptmotor zu stoppen, um sicher daran arbeiten zu können. Nach internationalen Regulationen habe man das Schiff deshalb für manövrierunfähig erklären müssen.
jwh/che