- • Startseite
- • Politik
-
•
Der iranischstämmige Parsa Djawadiraad ist "Mr. Kärnten" und die FPÖ-Jugend deshalb sauer
Das ist...
Parsa Djawadiraad (20), der am vergangenen Wochenende zum "Mr. Kärnten" ernannt wurde. Eigentlich gäbe es dazu nicht viel mehr zu sagen. Wäre da nicht die FPÖ-Jugend, denn..
Der kommt...
ursprünglich aus dem Iran, lebt seit zehn Jahren in Österreich, genauer gesagt in Wolfsberg in Kärnten. Dort arbeitet er in einem Getränkevertrieb, eigentlich ist er gelernter Stahlbautechniker. Normaler Typ eben, der nebenher aufgrund seines guten Aussehens modelt. ABER:
Der kann...
als frisch gewählter „Mr. Kärnten” auch heftige Vaterlandsverlustängste bei jungen FPÖlern hervorrufen. Deren Vorstandsmitglied Natascha Kumertz fragte sich in einer Pressemitteilung, ob Parsa „mit seinem Aussehen und seiner iranischen Herkunft unser Heimatland Kärnten bzw. Österreich repräsentiert.” Ihr sei „bewusst, dass dieses Ergebnis höchstwahrscheinlich wieder einmal die Solidarität Kärntens mit den Migranten ausdrücken soll.” Es könne aber nicht sein, dass man nun auch Schönheitswettbewerbe der „politischen Korrektheit” opfere. Parsa nimmt's gelassen: „Ich bin seit zehn Jahren in Kärnten, arbeite hier, zahle Steuern. Ich will eigentlich nicht zwingend der Schönste sein, ich will diesem schönen Land etwas zurückgeben, es repräsentieren”, sagte er während des Wettbewerbs. Auf die Reaktionen der FPÖ-Jugend erwiderte er, die hätten von ihm aus ja selbst jemanden ins Rennen schicken können. Da hat er wohl recht.
Der geht...
als nächstes wohl weniger zum Getränkevertrieb, sondern zu Fotoshootings - und dann zur Mr.-Austria-Wahl. Außerdem geht er offenbar auch auf Faschingspartys, zum Beispiel Gangster verkleidet. Ein Facebookfoto von diesem Auftritt, auf dem ein Bekannter von ihm auch mit einer Spielzeugpistole zu sehen ist, ist nun Anlass für weitere schnappatmige Schlagzeilen: Rechte Portale unterstellten der Bildsprache eine Ähnlichkeit zu der von „arabischen Kleinkriminellen” und „islamischen Terroristen”.
Daraus lernen wir...
dass Schönheit selten vor Hass schützt. Und dass die latent paranoide FPÖ offenbar hinter jeder Entscheidung einen von dubiosen Kräften gelenkte Verschwörung wittert - und sei es nur die Wahl zum „Mr. Kärnten” .