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Trump hat schon mehr als 10 000 Mal öffentlich gelogen

Vielleicht lügt Donald Trump auf diesem Foto gerade. Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch.
Foto: AFP

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Dass Donald Trump es mit der Wahrheit manchmal nicht so genau nimmt, haben in der Vergangenheit einige seiner Aussagen gezeigt: Der Klimawandel beispielsweise habe mit dem Handeln der Menschen nichts zu tun. Die Wirtschaft der USA sei im Keller gewesen, als er das Amt des US-Präsidenten übernommen habe. Und so weiter.

Die folgende Zahl erschreckt trotzdem: Seit seiner Amtseinführung im Januar 2017 habe der US-Präsident 10 111 Mal gelogen und/oder irreführende Behauptungen aufgestellt (Stand: 27. April 2019). Das meldete der „Fact Checker“ der Washington Post. Erst im September vergangenen Jahres hatte Trump dort die 5000er-Marke geknackt. In den vergangenen Monaten hat der Politiker also noch mal kräftig nachgelegt. In sieben Monaten hat der dem „Fact Checker“ zufolge pro Tag durchschnittlich 23 Mal gelogen oder irreführend formuliert. Zum Vergleich: In den ersten hundert Tagen des Projekts waren es „gerade mal“ fünf Lügen oder missverständliche Aussagen täglich.

Vor allem zwischen dem 25. und dem 27. April hat Trump nach Aussage der Washington Post noch einmal kräftig die Fakten verdreht. In einem 45-minütigen Interview am vergangenen Donnerstag beispielsweise machte er minütlich zweifelhafte Aussagen (also insgesamt 45 Stück), in einem 20 Minuten langen Radio-Gespräch waren es zum Schluss 17.

Die meisten irreführenden Äußerungen, nämlich etwa 20 Prozent, machte Trump wohl zum Thema Einwanderung und zum Mauerbau an der Grenze zu Mexiko. 160 Mal behauptete der US-Präsident schon, die Mauer werde gerade gebaut. Das stimmt so aber nicht. Stattdessen wertete Trump die ohnehin fälligen Reparaturarbeiten als Neubau einer Mauer.

Auch zum Zustand der amerikanischen Wirtschaft, auf die Trump so stolz ist, machte er falsche Angaben. 134 Mal wiederholte er Aussagen wie: „Wir standen wirtschaftlich wahrscheinlich noch nie so gut da wie jetzt.“ Dazu sagt der „Fact Checker“: Ja, die USA können zufrieden mit ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Lage sein. Aber unter Präsidenten wie Dwight D. Eisenhower, Lyndon B. Johnson or Bill Clinton sei sie noch besser gewesen.

Bleibt abzuwarten, wie sich Trumps Verhältnis zur (Un-)Wahrheit künftig entwickelt. Um die Relation besser abschätzen zu können, könnte man ja vielleicht auch mal anfangen, zu zählen, wie oft er wahre Aussagen macht.

soas

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