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Das ist: Pete Buttigieg, jüngster US-Präsidentschaftskandidat

Pete Buttigieg will US-Präsident werden.
Foto: Robyn Beck / afp

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Das ist ...

... Pete Buttigieg, der Überraschungskandidat der Demokrat*innen in den USA. Und der erste offen homosexuelle Kandidat der Partei in einem Präsidentschaftswahlkampf. Im Juni 2018 heiratete er seinen Mann Chasten. Buttigieg ist neben Joe Biden, Bernie Sanders und Elizabeth Warren einer der vier demokratischen Favorit*innen im US-Wahlkampf. Dass er wirklich Kandidat der Demokrat*innen wird, ist dennoch nahezu ausgeschlossen. Denn ihm fehlt vor allem die Unterstützung der afroamerikanischen Bevölkerung. Zwar hat er gute Chancen, die Vorwahlen in Iowa zu gewinnen. Nach aktuellen Umfragen steht er dort knapp hinter Bernie Sanders. Doch danach könnte es schwierig werden. Bei der letzten Fernsehdebatte am Dienstagabend tat er sich nicht besonders hervor. „Seine Antwort auf seinen Mangel an schwarzer Unterstützung war unbeholfen und unterstrich die Kämpfe, die ihm bevorstehen, wenn die Vorwahlen nach denen in lilienweißen Staaten wie Iowa und New Hampshire weitergehen“, heißt es zum Beispiel auf dem amerikanischen Nachrichtenportal Vox

Der kommt ...

... ursprünglich aus South Bend, einer Stadt mit 101 000 Einwohner*innen in Indiana. Dort war er auch sieben Jahre lang Bürgermeister, nämlich von 2012 bis Ende 2019. Mit 29 Jahren war er damals der jüngste je gewählte Bürgermeister einer US-Stadt mit mehr als 100 000 Einwohner*innen. Jetzt will sich „Mayor Pete“, wie er von vielen genannt wird, voll auf den Präsidentschaftswahlkampf konzentrieren. Er studierte in Harvard Geschichte und Literatur und Oxford Politik und Wirtschaft. Anschließend arbeitete er als Unternehmensberater sowie unter anderem als Recherche- und Strategiespezialist für die Präsidentschaftskampagne von Senator John Kerry.

Der kann ...

... zumindest damit punkten, dass er viel jünger ist als seine Mitbewerber*innen. Auf seiner Website wirbt er mit dem Spruch: „Es ist Zeit für eine neue Führungsgeneration“. Der 37-Jährige will unter anderem in Bildung und Infrastruktur investieren und sich auf Klimapolitik konzentrieren. Außerdem möchte er eine staatliche Krankenversicherung für alle, die das wollen, die private soll weiterhin parallel laufen.

Der geht ...

... einen steinigen Weg, denn für viele ist Buttigieg vor allem der Kandidat der weißen Mittelschicht. In „The Root“, einem Onlinemagazin für afroamerikanische Kultur, wurde er in einem Artikel „Scheißlügner“ genannt. Hintergrund der Beleidigung ist eine Äußerung Buttigiegs aus dem Jahr 2011, als der Demokrat zum ersten Mal als Bürgermeister kandidierte. Bei einer Diskussion hatte er gesagt, Grund für die Probleme vieler afroamerikanischer Heranwachsender sei, dass sie nicht genug positive Vorbilder hätten. Er ist weniger links seine Konkurrent*innen und bei den Afroamerikaner*innen weit weniger beliebt als es Bernie Sanders ist. 

Daraus lernen wir ...

... dass auch der perfekteste Lebenslauf nicht automatisch immer hilft. Vor allem aber auch, dass ein solcher Lebenslauf nicht automatisch für ein perfektes Leben steht. Im Gegenteil. Buttigieg wartete lange, bis er sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte. Erst nach seinem Auslandseinsatz in Afghanistan 2015 entschied er, sich nicht weiter verstecken zu wollen. In der South Bend Tribune schrieb er: „Ich war längst erwachsen, ehe ich bereit war, die simple Tatsache wirklich zu akzeptieren, dass ich schwul bin. Es brauchte Jahre des Ringens und Reifens für mich, bis ich verstand, dass es einfach ein Teil des Lebens war, wie braune Haare zu haben, ein Teil dessen, was ich eben bin.“ Für ihn bedeutete diese Offenheit kein Knick in der Karriere. Die Menschen wählten ihn wieder.

 

Nur Google weiß ...

... wie viele Menschen wirklich danach suchen, wie zur Hölle man Buttigieg aussprechen soll (nämlich: Boot – edge – edge). Tatsache ist: Er weiß, dass das viele vor ein Rätsel stellt, bei fast jedem Auftritt erläutert er erstmal die Aussprache seines Namens. Und es gibt ein sehr lustiges Video von Jimmy Kimmel: Dort versuchen Menschen auf der Straße, den Namen richtig auszusprechen. Spoiler: Die meisten haben sehr interessante, aber auch sehr falsche Ideen.

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