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Steet-Art gegen Nazi-Schmierereien
Obstkörbe statt Hakenkreuze: Der italienische Graffiti-Künstler Pier Paolo Spanizzé übersprüht in seiner Heimatstadt Verona Nazi-Symbole. Er nennt sich „Cibo“ - italienisch für „Lebensmittel“ - und verwandelt rechte Schmierereien in Wassermelonen, Cupcakes oder auch Wurst. Im Interview erzählt er, wieso er das wichtig findet und wie die Leute auf seine Aktionen reagieren.
jetzt: Das erste Graffito, mit dem du ein Hakenkreuze übersprüht hast, zeigte eine Wurst. Warum hast du das gemacht?
Pier Paolo Spanizzé: Es hat mich gestört, Hakenkreuze in meinem Land zu sehen. Ich kann meinen Teil dazu beitragen, dagegen vorzugehen: Ich kann zeichnen und empfinde es als Bürgerpflicht, Hassbotschaften zu entfernen.
Mit Wurst?
Ja, es fing als Witz an. Als die Rechten zurückkehrten, um weiter zu sprühen, habe ich eine Soße neben die Wurst gesprayt, später dann noch eine andere. So kam mir die Idee, wie ich die Rechten bekämpfen kann: mit Ironie.
Wie reagieren die Leute auf das, was du machst?
Die meisten von ihnen sind begeistert. Ich tue etwas Gutes, nämlich das, was die Gemeinden auch tun sollten, wenn sie sich an die Gesetze halten würden. Leider gibt es auch einige, die versuchen, mir zu schaden. Sie ruinieren die Graffiti. Und Politiker, die mit der extremen Rechten einer Meinung sind, versuchen, mich wegen jeder Kleinigkeit dran zu kriegen. Aber in einem gewissen Sinne zeigt das auch, dass ich gute Arbeit leiste: Ich mache ein ernstes Problem bekannter. Mir ist wichtig, das immer mit einem Lächeln zu tun.
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Hat Verona große Probleme mit Rechten?
Verona war schon immer ein Laboratorium der extremen Rechten und leider ist der Rassismus hier immer noch sehr präsent. In letzter Zeit ist es zu einem gefährlichen Anstieg gekommen. Der wurde auch durch das Schweigen der lokalen und der nationalen Institutionen verursacht.
Arbeitest du auch außerhalb von Verona?
Nein, ich kümmere mich nur um mein Gebiet. Aber ich lade alle dazu ein, sich in ihren Straßen umzusehen und zu handeln.
soas