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Stefan erledigt als Haussklave Dienste in Frauen-WGs

Illustration: Katharina Bitzl

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Seit einigen Jahren lebt Stefan, 29, eine besondere Neigung aus: Online bietet er sich Frauen-WGs als „Haussklave“ an und erledigt dabei unter anderem Putztätigkeiten. Wir haben mit ihm über seine devote Neigung und die Reaktionen der Frauen auf sein spezielles Online-Gesuch gesprochen.

jetzt: Stefan, was macht ein Haussklave?

Stefan: Das kommt ganz drauf an, was die Frauen so verlangen. Meist bekomme ich den Befehl, Hausarbeiten zu erledigen. Den Frauen macht es besondere Freude, mich dabei in peinliche und erniedrigende Outfits zu stecken. Das beliebteste Outfit ist die „Putzschlampe“: Es besteht aus pinken Dessous und einer pinken Perücke. Zu meinen Aufgaben zählt das Staubsaugen und Putzen, während die Frauen in der WG sich darüber lustig machen dürfen. Manchmal werden mir auch sexuelle Handlungen befohlen. Auch dabei bin ich dann weiterhin in einer devoten Haltung und somit ein reiner Lusterfüller für die Frauen.

Wann hast du diese Neigung bei dir entdeckt und seit wann lebst du sie aus?

Ich war Anfang 20 in einer Beziehung mit einer Frau, die recht dominant war. Erst zeigte sich diese Seite an ihr nur beim Sex, später wollte sie diese auch im Alltag ausleben. Also erzog sie mich mit Sex-Entzug dazu, nach ihrer Nase zu tanzen. Anfangs war es sehr frustrierend für mich, dass sie mir den Sex verweigerte, bis ich gewisse Dinge nicht erledigt hatte. Irgendwann genoss ich es aber, ihre Freude zu sehen, während sie mich rumkommandierte. Als ich mich irgendwann von ihr trennte, vermisste ich diese Dominanz. Deshalb habe ich mit meiner neu entdeckten devoten Ader dann nach dominanten Frauen gesucht, die Männer wie mich gerne ausnutzen.

Wie oft musst du deine Neigung erklären? 

Es gibt tatsächlich überraschend viele Menschen mit Vorwissen über Haussklaven. Das liegt vermutlich daran, dass der „Markt“ in dem Bereich recht groß ist. Viele attraktive Frauen, die nach außen hin erfolgreich und dominant wirken, wurden daher meist schon einmal angeschrieben.

„Haussklaven werden auf verschiedensten Portalen gesucht. Sogar bei WG-Gesucht gab es mal ein Inserat“

Wo und wie kontaktierst du die Menschen, bei denen du dann zu Hause Arbeiten ausführst?

Inzwischen war ich schon in mindestens zehn WGs als Haussklave tätig. Das heißt, es haben schon einige Frauen positive Erfahrungen mit mir gemacht, sodass ich teilweise auf Empfehlung bei anderen WGs vorsprechen darf. Oft werden sogar Haussklaven im Internet auf verschiedensten Portalen gesucht. Sogar bei WG-Gesucht haben Frauen mal so ein Inserat online gestellt. 

Warum schreibst du Frauen zum Beispiel bei „WG-Gesucht“ an und suchst nicht in speziellen Foren oder in Datingapps?

Auf anderen Portalen bieten meist nur professionelle Dominas ihre Dienste an. Die führen ihren Job aber teils sehr gelangweilt aus. Ich finde es spannender, wenn sich die Nachbarin von nebenan für das Thema interessiert und sich vielleicht sogar neu darin ausprobieren möchte. Meist ist so ein Erlebnis dann aufregender und schöner als bei einer Domina. Ich hatte nun auch für eine längere Zeit eine Herrin, schaue mich aber nach Nachfolgerinnen um.

Warum?

Jede Frau ist anders und entdeckt in der Interaktion mit mir andere Seiten von sich, die sie sonst vielleicht nie ausgelebt hätte. Meine derzeitige Herrin hat jedoch einen Freund, der nicht möchte, dass sie und ich unser Verhältnis weiterführen. Sie hat mir befohlen, mich nach anderen dominanten Frauen umzusehen. Jede weitere Erfahrung ist für mich sehr spannend.

Wie ist die Reaktion der Frauen, die du anschreibst?

Unterschiedlich. 50 Prozent antworten zunächst einmal gar nicht. Aber es gibt auch viele Leute, die es toll finden, dass ich mit dem Thema so offen umgehe. Eine positive Reaktion war zum Beispiel: „Du kommst genau richtig. Wir haben uns gestern noch darüber unterhalten, uns so jemanden wie dich zuzulegen.“ Andere können mit meiner Neigung nichts anfangen und machen sich darüber lustig. Sie sagen dann so was wie: „Begib dich in Behandlung. Wenn du auf so was stehst, bist du nicht normal.“ Das finde ich wenig tolerant. Es gibt aber nur sehr wenige WGs, bei denen alle Frauen gleich begeistert sind, was das Thema angeht.

„Wegen einer sehr dominanten Frauen-WG bin ich schon einmal 150 Kilometer gefahren“

Fühlen sich die Frauen durch deine Anfragen belästigt?

Ich schreibe die WGs auf keinen Fall offensiv oder auf eine belästigende Art und Weise an. Ich frage höflich und freundlich nach, ob Interesse bestehen könnte, und schreibe auch, dass ich Verständnis habe, wenn dies nicht so sein sollte. Besteht kein Interesse, dann hake ich auch nicht weiter nach. Von daher sehe ich das nicht als Belästigung. 99 Prozent reagieren entweder interessiert, belustigt oder amüsiert. Aber trotz meiner vorsichtigen Herangehensweise gibt es auch immer mal Mädels, die mit dem falschen Fuß aufgestanden sind. Dann wundere ich mich bei soviel Dominanz in der Antwort immer, dass kein Interesse vorhanden ist.

Wie läuft es weiter ab, wenn dich jemand zu sich nach Hause einlädt? Werden vorher Regeln besprochen?

Es gibt Regeln, Grenzen und Tabus, die immer eingehalten werden müssen. Das sind unter anderem Demütigungen vor Männern, Aktionen, von denen man bleibende Schäden bekommen kann, und alles, was gegen das Gesetz verstößt. Ich schreibe außerdem nur WGs an, bei denen alle Mitbewohnerinnen volljährig sind. Das ist selbstverständlich.

Was hast du schon auf dich genommen, um deine Neigung ausleben zu können?

Wegen einer sehr dominanten Frauen-WG bin ich schon einmal 150 Kilometer gefahren. Meine Sklaventätigkeit ist aber dennoch gut mit meinem Vollzeitjob zu vereinbaren.

Was denkst du selbst über deine Neigung?

Manchmal wünsche ich mir tatsächlich, diese Neigung nicht zu haben, weil dominante Frauen sehr viel seltener anzutreffen sind als devote Frauen. Das stellt oft eine Schwierigkeit für mich dar.

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