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»Der Papst trägt immer weiß. Auch beim Fernsehen«

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Von: Peter Seewald 

SZ-Magazin: Herr Prälat, wie geht es dem Papst?

Georg Gänswein: Es geht ihm gut, er fühlt sich wohl, arbeitet viel und legt ein hohes Tempo vor.

Benutzt er das Trimmrad, das ihm sein Leibarzt Buzzonetti verordnet hat?

Das Trimmrad steht bei uns im Appartamento Privato.

Was heißt das?

Es steht brav zum Benutztwerden bereit.

Als Kardinal wollte Joseph Ratzinger noch zurücktreten, er sei erschöpft.

Mit der Wahl zum Papst ist etwas passiert, was er weder angestrebt noch gewollt hatte. Aber ich bin überzeugt davon, dass dann, als er sich nach und nach in den Willen Gottes hineingefügt hat, die Amtsgnade in Person und Wirken sichtbare Spuren hinterlassen hat und hinterlässt.

Wie hatte er auf die Wahlentscheidung reagiert?

Ich kam in dem Moment hinzu, als die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle, einer nach dem anderen, vor dem Papst knieten und ihm Treue und Gehorsam versprachen. Sein Gesicht war fast so weiß wie die neue weiße Soutane und der Pileolus auf dem Kopf. Er sah mächtig mitgenommen aus.

Was ist Ihnen in dieser Stunde durch den Kopf gegangen?

Es war wie ein Wirbelsturm, eine klare Gedankenfindung gänzlich unmöglich. Auch die Tage nachher war es eher tsunamiartig.

Und wann wussten Sie, dass sich Ihr Leben grundlegend verändern wird?

Es war so: Als ich nach den Kardinälen bei der Huldigung an der Reihe war, sagte ich: »Heiliger Vater, ich verspreche Ihnen meinen Gehorsam, meine Treue, meinen Einsatz in allem, was Sie von mir verlangen. Ich stehe Ihnen mit all meinen Kräften ohne Einschränkung zur Verfügung.«

 

Die Antwort?

Er blickte mich an, nickte mit dem Kopf und dankte.

 

Hat sich Ihr Salär verändert?

Ich verdiene nicht mehr und nicht weniger als vorher. Der einzige Unterschied ist, dass sich auf dem Lohnstreifen die Adresse geändert hat.

 

Der Sohn des Schmieds aus einem 450-Seelen-Dorf im Schwarzwald, der nun neben dem Heiligen Vater im Helikopter reist und die Sorgen einer Weltkirche teilt – fragt man sich da: Warum ich? Was will Gott von mir?

Genau diese Frage habe ich mir in der Tat gestellt – und nicht nur einmal. Es ist ja eine Aufgabe, die nicht planbar ist. Indem ich dem Heiligen Vater Treue und Gehorsam versprach, versuchte ich auf die Frage zu antworten. Darin sehe ich persönlich auch einen Fingerzeig Gottes, mich dieser Aufgabe ohne Vorbehalte zu stellen.

 

Vermutlich sind Sie der erste Papstsekretär der Kirchengeschichte, der neben dem Pontifex auch selbst im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht: People-Magazine schwärmen vom »Sunnyboy in der Soutane«. Sie seien, so die Schweizer Weltwoche, »unbestritten der schönste Mann im Talar, der je im Vatikan zu sehen war«. Donatella Versace hat Ihnen sogar eine eigene Mode-Linie gewidmet. Stört Sie Ihr Image als Frauenschwarm?

 

Den Rest des Interviews findest du auf sz-magazin.de

 

Foto: ap

 
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