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Garfield kann einpacken!

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SZ-Magazin: Herr Tofield, treten Sie mit "Simon's Cat" die Nachfolge von Comiczeichner Jim Davis und seinem Kater Garfield an? Simon Tofield: Ich vermute, die Leute können gar nicht anders, als meine Katze mit Garfield zu vergleichen. Dabei habe ich selber nie Garfield-Comics gelesen. "Simon's Cat" ist aber im Gegensatz zu Garfield als Animation und nicht als Comic geboren worden. Garfield hat immer einen flotten Spruch parat. Ihre Katze ist hingegen stumm. Wie funktioniert das, so ganz ohne Worte? Ich benutze absichtlich keine Sprechblasen. Der Humor kommt aus der Handlung, aus den Bewegungen und Reaktionen der Charaktere. Die Augen sind dabei besonders wichtig. Ihre Katze ist vor allem dann lustig, wenn sie sich auch wie eine typische Katze verhält. Es war mir sehr wichtig, die ganzen Eigenheiten einzubauen, die für Katzen so charakteristisch sind. Denn schlussendlich ist er eine Katze, obwohl sie sich hin und wieder menschlich verhält.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Illustration: Simon Tofield Ist "Simon's Cat" nun eigentlich männlich oder weiblich? Mein erster Kater Hugh hat mich inspiriert. Der weckte mich morgens ähnlich auf wie die Comic-Katze. Aber viele meiner Fans, die selbst eine Katze haben, halten "Simon's Cat" für weiblich. Hat Sie der Erfolg Ihres ersten Clips "Cat Man Do" sehr überrascht? So richtig geplant war es ja nicht. Nein, nein, es war ein totaler Unfall. Ich hatte meinen Lebenslauf inklusive des Trickfilms an verschiedene Firmen geschickt, um mich zu bewerben. Jemand hat den Clip einfach herausgeschnitten und bei Youtube eingestellt. Ein Freund hat mich dann darauf hingewiesen. Ich war total schockiert! Weil er immer ohne meinen Namen auftauchte, habe ich beschlossen, einen neuen Film zu machen, diesmal mit mir als Urheber. Waren Sie sauer? Zuerst dachte ich: "Die klauen mir meine Arbeit!" Aber es ist das Beste, was mir passieren konnte, denn nur so wurde ich bekannt. Ich wollte schon immer einen Comic machen, und plötzlich stand ein Verlag vor meiner Tür. Ich konnte meinen alten Job in der Werbebranche an den Nagel hängen. Wie viel von Ihren eigenen Katzen steckt im Comic? Sehr viel. Einige der Gags basieren auf wahren Begebenheiten - natürlich stark überzeichnet. Andere sind aber genauso passiert. Zum Beispiel? Wenn er über die Anrichte läuft, den Schrank öffnet und sich einfach eine Scheibe Toast schnappt - das ist meine zweite Katze Maisie! Wenn ich etwas eingekauft habe, muss ich es immer gut wegpacken. Sonst holt sie sich das nachts einfach raus. "Simon's Cat" hat viele Fans – auch in Deutschland. Wussten Sie das? Ja, ich weiß, dass ich eine große Fangemeinde in Deutschland habe. Ich merke das an den YouTube-Kommentaren. "Simon's Cat" gehört hier zu den Internet-Favoriten. Ein enormes Werbepotenzial, oder? Wir hatten schon einige Anfragen von Firmen, die die Katze für Werbezwecke haben wollten. Aber ich möchte sie nicht an ein Produkt binden. Ich bin da sehr vorsichtig, aber vielleicht gibt es eines Tages etwas, womit ich sie identifizieren kann. Zum Beispiel für wohltätige Aktionen? Die Tierschutzorganisation "Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals" bat mich, die Katze in einem Clip auftreten zu lassen, in dem vor der Überfütterung von Haustieren gewarnt wird. Ich schätze diese Organisation, aber meine kleine Katze – wenn auch nur im Film - überfüttern, sie fett und krank werden lassen... das kann ich ihr nicht antun. Also haben Sie Nein gesagt? Ich habe der Tierschutzorganisation den Hund meiner Schwester angeboten. Weil Sie Hunde nicht mögen? Nein, ich liebe Hunde. Aber sie sind einfach etwas gieriger, schlingen immer alles sofort runter. Der Hund passt einfach besser zu dieser Idee. Was sind die nächsten Pläne für "Simon's Cat"? Ich arbeite gerade am nächsten Film, und im Januar beginnen die Arbeiten zum zweiten Buch. Mehr Texte aus dem Internetheft des SZ-Magazin findest du hier!

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