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Reif für die Pinsel

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Von Johannes Waechter

Methode 1: das Aushängeschild

Schnappen Sie sich einen renommierten Partner, dessen Glanz auf Sie abstrahlt.

Große Autos sind Klimakiller, das dämmert inzwischen selbst der Daimler AG. Doch die Stuttgarter haben auch noch den Smart im Programm, der flugs zum »CO2-Champion« ernannt wurde und Daimler als umweltpolitisches Feigenblatt dient. So gelang im Sommer ein echter Coup: Die Marke Smart stand zusammen mit Al Gore auf der »Live Earth«-Bühne, als offizieller Sponsor des gigantischen Musikevents für den Klimaschutz. Bei acht Konzerten stellte Daimler-Chrysler den Fuhrpark, und das Smart-Logo war prominent auf der »Live Earth«-Website zu sehen. All das ungeachtet der Tatsache, dass Mercedes, die Hauptmarke der Daimler AG, eine verheerende CO2-Bilanz aufweist: Mit einem durchschnittlichen Ausstoß von 192 g?/ km bei den Neuwagen* lag Mercedes 2006 in Deutschland weit über dem von der EU angestrebten Grenzwert von 130 g?/?km. Als die Rolle von Daimler ruchbar wurde, stieg Greenpeace Deutschland bei »Live Earth« aus. »Glatte Irreführung« sagte deren Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck über diese smarte Form des Sponsorings.

Einen noch angeseheneren Partner fand die Bayer AG: Seit 2004 kooperiert sie mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Mit einer Million Euro im Jahr unterstützt Bayer die Jugendarbeit der Umweltbehörde, ungeachtet der Tatsache, dass der Chemie- und Pharmakonzern weiterhin Pestizide herstellt und wegen seines Engagements für gentechnisch verändertes Saatgut kritisiert wird. All das war vergessen, als die UNEP im August zu ihrer »Internationalen Jugendumweltkonferenz« einlud. Sponsor: Bayer. Ort: das Erholungsheim des Konzerns in Leverkusen. Die Bayer AG bezahlte nicht nur die komplette Veranstaltung, ihr Vorstandsvorsitzender Werner Wenning durfte auch eine Eröffnungsrede halten. Vor den Toren protestierte derweil eine Anti-Bayer-Initiative. »Lobbyisten von Bayer bekämpften in der Vergangenheit sämtliche Anstrengungen zum Umweltschutz«, sagte deren Sprecher. »Die Kooperation mit einem Umweltsünder wie Bayer beschädigt die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen.«

*Berechnung des BUND, nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes.

Hier findest du die anderen Methoden zur Grünfärberei auf sz-magazin.de

Einen noch angeseheneren Partner fand die Bayer AG: Seit 2004 kooperiert sie mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Mit einer Million Euro im Jahr unterstützt Bayer die Jugendarbeit der Umweltbehörde, ungeachtet der Tatsache, dass der Chemie- und Pharmakonzern weiterhin Pestizide herstellt und wegen seines Engagements für gentechnisch verändertes Saatgut kritisiert wird. All das war vergessen, als die UNEP im August zu ihrer »Internationalen Jugendumweltkonferenz« einlud. Sponsor: Bayer. Ort: das Erholungsheim des Konzerns in Leverkusen. Die Bayer AG bezahlte nicht nur die komplette Veranstaltung, ihr Vorstandsvorsitzender Werner Wenning durfte auch eine Eröffnungsrede halten. Vor den Toren protestierte derweil eine Anti-Bayer-Initiative. »Lobbyisten von Bayer bekämpften in der Vergangenheit sämtliche Anstrengungen zum Umweltschutz«, sagte deren Sprecher. »Die Kooperation mit einem Umweltsünder wie Bayer beschädigt die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen.«

 

*Berechnung des BUND, nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes.

 

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