„Ocean Cleanup Interceptor“: Das neue Projekt von Boyan Slat soll Plastik aus Flüssen weltweit fischen
„Wenn wir das schaffen, können wir unsere Ozeane wieder sauber bekommen“
Boyan Slat, 25, stellt ein System vor, mit dem er Flüsse von Plastik befreien will - über sie gelangen gigantische Mengen Müll in die Meere.
Boyan Slat bei der Präsentation seines neuen Projekts.
Foto: Robin Utrecht/AFP
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Es ist eine gigantische Herausforderung – und dazu noch eine, die mit jedem Jahr größer und größer wird: Plastikmüll in den Gewässern unseres Planeten.
Der Niederländer Boyan Slat ist einer der bekanntesten Kämpfer gegen diese globale Umweltkatastrophe. Der 25-Jährige will mit seiner Organisation „The Ocean Cleanup“ die Weltmeere komplett von Plastikmüll befreien – mithilfe eines Systems, das Plastikmüll zusammentreiben und dann einsammeln soll. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat die Organisation Anfang Oktober erste Erfolge vermeldet.
Doch was ist eigentlich mit den Flüssen? Immerhin kamen Experten in einer umfassenden Studie 2017 zu dem Ergebnis, dass jährlich bis zu 2,4 Millionen Tonnen Plastik über sie ins Meer gelangen. Demnach transportieren lediglich zehn Flusssysteme rund 90 Prozent des weltweiten Plastiks, das jedes Jahr aus Flüssen ins Meer gelangt. Acht davon liegen in Asien.
Auch hier präsentiert Boyan Slat nun eine mögliche Lösung für die gigantische Umweltverschmutzung. Mit einer neuentwickelten Abfangvorrichtung hoffen er und seine Organisation, die Einleitung von Plastikmüll in die Weltmeere auf ein Minimum begrenzen zu können. „Wir haben jetzt ein System, das Plastik einfangen kann", sagte Boyan Slat am Samstagabend in Rotterdam bei der Präsentation der Vorrichtung mit dem Namen „Ocean Cleanup Interceptor“. Hier kannst du ein Video dieser Plattform bei der Arbeit sehen, das von der Organisation selbst hochgeladen wurde:
Nach vierjähriger Entwicklungszeit stünden nun die ersten vier der Vorrichtungen bereit. Zwei sammelten bereits Plastikmüll in Flüssen in Indonesien und Malaysia ein, die dritte werde für den Einsatz im Mekongdelta in Vietnam und die vierte Vorrichtung für einen Einsatz im Río Ozama in der Dominikanischen Republik vorbereitet.
Jede einzelne dieser mit Sonnenenergie betriebenen Vorrichtungen könne pro Tag etwa 50000 Kilogramm Müll abfangen, was rund einer Million Plastik-Flaschen entspreche, erklärte er. Die Organisation, die sich zum größten Teil über Spenden finanziert, hofft, die Technik innerhalb von fünf Jahren auf 1000 Flüssen einsetzen zu können. „Wenn wir das schaffen, können wir unsere Ozeane wieder sauber bekommen.“