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Armes Deutschland

Collage: Katharina Bitzl

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  • Deutschland ist bekannt als Wirtschaftsmacht Nummer eins in Europa, als Land der Technik, als Exportweltmeister. Dem Statistischen Bundesamt zufolge haben wir das auch 2015 bewiesen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der deutsche Staat den höchsten Haushaltsüberschuss seit der Wiedervereinigung.

  • Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen nahmen etwa 19,4 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Damit ist Deutschland erneut weit entfernt von einer Schuldenobergrenze, die sich die Europäer mit den Maastricht-Verträgen auferlegt haben. 

  • Grund für den erwirtschafteten Überschuss sind niedrige Arbeitslosenzahlen und die florierende Wirtschaft. 

  • Allerdings: Trotz der guten Wirtschaftsentwicklung bleibt in Deutschland das Armutsrisiko hoch. Besonders gefährdet sind Alleinerziehende, Erwerbslose und Rentner, sagt der aktuelle Armutsbericht. 

  • Die Kinderarmutsquote liegt mit 19 Prozent weiterhin deutlich über dem Durchschnitt. Die Hälfte dieser Kinder lebt im Haushalt eines alleinerziehenden Elternteils.

 

  • Ähnlich alarmierend ist die Armutsrisikoquote von Rentnern, die mit 15,6 Prozent über dem Durchschnitt liegt. Die Quote altersarmer Rentnerinnen und Rentner sei seit 2005 um 46 Prozent und damit so stark angewachsen wie bei keiner anderen Bevölkerungsgruppe.

 

  • Die Armutsrate stieg vor allem in den bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen, im Ruhrgebiet sogar auf einen neuen Höchststand von 20 Prozent. 

 

  • Die Armutsschwelle ist von Land zu Land verschieden. In Deutschland liegt die Schwelle für Alleinstehende bei 917 Euro im Monat, für einen alleinerziehenden Elternteil mit einem Kind unter sechs Jahren bei 1192 Euro und für ein Paar mit einem kleinen Kind bei 1651 Euro. Bei Paaren variiert die Schwelle nach dem Alter der Kinder und beträgt für Paare mit zwei Kindern etwa 2100 Euro. 

 

fie

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