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Das ist: Megan Rapinoe, die konsequenteste Frau der WM

Kapitänin Megan Rapinoe nach dem Sieg am Sonntag gegen das thailändische Team.
AP

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Das ist ...

Megan Rapinoe – Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Kämpferin. Sie spielt momentan für den Seattler Reign FC in der amerikanischen National Women’s Soccer League (NWSL) und als Nationalspielerin für das US-Team. Die Überlegenheit der Mannschaft zeigte sich deutlich im Spiel am vergangenen Sonntag gegen Thailand, das mit einem 13:0 ausging. Das US-Team ist Titelverteidiger bei der derzeitigen WM der Frauen und Top-Favorit. Rapinoe ist die Kapitänin und Stürmerin der Wundertruppe. Am Freitag rückten die US-Mannschaft mit einem 2:0 gegen die Schwedinnen ins Achtelfinale auf, bei dem sie auf Spanien treffen werden. Auch bei diesem Spiel wird Rapinoe wieder auffallen. Während ihre Teammitglieder die Nationalhymne singen, wird sie schweigen – aus Protest.

Die kommt ...

aus Kalifornien und spielte schon seit ihrer Kindheit in den Jugend-Nationalmannschaften. In ihren 150 Länderspielern hat sie 43 Tore geschossen. Seit 2013 ist sie die erste, offen bekennende homosexuelle Spielerin der USA.

Die rennt für ...

die Nation – aber nicht die Regierung und schon dreimal nicht für Präsident Donald Trump. In einem Interview mit Yahoo Sports sprach sie, davon, dass ihr Hymnen-Protest eine Art nettes ‚F you’ gegenüber den Einstellungen der Trump-Administration sei.

Die kniete für ...

Colin Kaepernick, den Football-Quarterback, der in den USA 2016 während der Nationalhymne kniete, um ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt zu setzen. Das Knien wurde von der NFL verboten und Kaepernick warf seitdem keinen einzigen Ball mehr. Rapinoe folgte seinem Beispiel als erste weiße Person überhaupt und als erste Frau – und wurde dafür stark kritisiert. Als der US-amerikanische Fußballverbund schließlich auch eine Art Knie-Verbot erließ, durfte sie erst wieder mitspielen, als sie sich hinstellte.

Die schweigt für ...

dasselbe, für das sie gekniet hat: Ungerechtigkeit gegen Minderheiten.

Auf Twitter forderten deswegen viele US-BürgerInnen den Rausschmiss der Fußballerin. Symbolisch für ihren Protest ist etwas, das sie Anfang des Jahres gegenüber dem Guardian gesagt hat: „Als ich älter geworden bin, habe ich wirklich verstanden, wie mächtig eine Stimme sein kann, meine Stimme, die Stimme des Teams.“ In einem anderen Interview kündigte sie an, dass sich viel verändern müsste, damit sie die Hymne wieder mitsingt: „Es würde eine Reform des Strafrechts brauchen.“ Und: „Bei den LGBTQ-Rechten bräuchte es einen riesen Fortschritt.“

Die klagt gegen ...

den US-Fußballverband – wegen Geschlechterdiskriminierung. Dabei geht es um die schlechtere Bezahlung im Vergleich zu den männlichen Kollegen aber auch etwa um die oft schlechteren Bedingungen auf dem Rasen. Zu Beginn war sie eine von fünf Nationalspielerinnen in den USA, die ihren Namen unter die Klage gesetzt hatten. Als den Fünfen im Frühjahr ein Bundesgericht Recht gegeben hatte, die Klage weiterzuverfolgen, schloss sich auch der Rest des Nationalteams an.

Google weiß über sie ...

die ihr unheimlich ähnlich sehende Frau, die manchmal auf Bildern mit ihr zu sehen ist, ist tatsächlich ihre Zwillingsschwester. Rachel Raphinoe heißt die und ist ebenfalls eine professionelle Fußballspielerin.

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