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Sean Spicer parodiert sich selbst bei den Emmys

Foto: imago/UPI/ Jim Ruymen

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Seit Sean Spicer im Juli von seinem Amt als Pressesprecher des Weißen Hauses zurückgetreten ist, ist es still um ihn geworden. Umso überraschter waren also die Emmy-Gäste, als er plötzlich am Sonntag Abend auf der Bühne (im Video ab Minute 15) auftauchte. Er schob dabei ein Pult vor sich her, das aussieht, wie das, von dem aus er sich als Pressesprecher immer an Journalisten gewendet hatte.

Vorher hatte sich der Moderator Stephen Colbert gefragt, wie groß wohl die Menge sei, die heute bei den Emmys zusehe. Spicer antwortete darauf von seinem Pult aus: "This will be the largest audience to witness an Emmys, period, both in person and around the world." Also sinngemäß: "Dieses wird das größte Publikum sein, dass jemals Zeuge der Emmys war. Sowohl hier vor Ort als auch weltweit."

Damit spielte er natürlich auf seinen ersten offiziellen Auftritt als Trumps Pressesprecher an. Der war nämlich direkt nach Trumps Amtseinführung, zu der nachweislich deutlich weniger Menschen kamen als zu der von Barack Obama. Spicer behauptete damals aber, Trump hätte bei seiner Einführung das größte Publikum jemals vor Ort und auch weltweit an den Bildschirmen gehabt. Journalisten hätten die Zahlen dazu manipuliert.

Moderator Stephen Colbert trieb den Vergleich dann noch auf die Spitze, indem er in Anspielung auf Trump antwortete: "Wow, das tröstet mein zerbrechliches Ego wirklich. Ich kann verstehen, warum man solche Leute um sich haben möchte."

Danach entließ er Spicer mit den Worten "Melissa McCarthy everyone" von der Bühne. Die hatte dieses Jahr nämlich einen Emmy für ihre Parodie auf Spicer bei der NBC "Saturday Night Live"-Show gewonnen.

Sie war übrigens auch merklich überrascht, Spicer bei den Emmys zu sehen, wirkte fast etwas nervös: Sie grinste, vergrub sich in ihrem Sitz und tippte sich, als wäre sie peinlich berührt, mehrmals auf die Nase. Soviel Selbstironie hätte sie ihrer Vorlage wohl gar nicht zugetraut.

lath

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