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Studie wertet tödliche Unfälle beim Selfie-Machen aus

Foto: Jim Young / Reuters

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Eine neue Studie hat herausgefunden, dass der moderne Mensch auffällig häufig in Verbindung mit einem Selfie stirbt. Die Studie wurde vor Kurzem im Journal of Family Medicine and Primary Care veröffentlicht. Das Forscherteam hat nach Keywords wie „selfie deaths“, „selfie accidents“ und „selfie mortality“ gesucht und entsprechende Zeitungsartikel im Zeitraum vom Oktober 2011 bis November 2017 ausgewertet. Das Resultat: 259 Unglückliche sind auf der Jagd nach ein paar Likes oder dem „besonderen“ Bild umgekommen. Bei 137 Zwischenfällen –  manchmal gibt es mehrere Opfer bei einem Unfall. Die Dunkelziffer dürfte höher ausfallen, wenn man davon ausgeht, dass nicht jeder Fall dokumentiert und öffentlich gemacht wurde.

Die meisten Toten gab es demnach in Indien. Gefolgt von Russland, den USA und Pakistan. Das durchschnittliche Alter der Verstorbenen liegt bei knapp 23 Jahren. Kaum jemand, der die 30 überschritten hat, wurde von einem solch vermeidbaren Schicksal ereilt. Im Alter scheint man also weiser zu werden – oder man gibt weniger auf seine Social-Media-Präsenz. Auch bei den Geschlechtern zeigen sich große Unterschiede. Knapp drei Viertel der Opfer waren Männer. Sie scheinen sich für das perfekte Bild viel eher als Frauen in gewagte Situationen zu begeben. 115 Männer sind in sogenannten „riskanten Situationen“ verstorben. Auf Frauenseite waren es 27. Zu „riskanten Situationen“ gehört der Studie zufolge zum Beispiel das Balancieren an einer glitschigen Klippe. 

Forscher plädieren für „No-Selfie-Areas“

Indien steht übrigens nicht nur wegen seiner Bevölkerungszahl an der Spitze dieser Liste. Auch in Relation gesetzt sterben dort demnach auffällig viele Menschen durch die Frontkamera. Der Gruppenselfie-Kult erfreut sich laut Studie in dem Land besonderer Beliebtheit, so dass teilweise gleich mehrere Personen bei einem Unfall verunglücken.

Auch der Art und Weise des Unfalls widmet sich die Untersuchung. Mit Abstand am meisten Leute sind in Folge eines Selfies ertrunken. Häufig durch umkippende Boote und das Missachten von Warnschildern. Auf Platz zwei und drei Folgen die Menschen, die überfahren oder aus großer Höhe gestürzt sind. Die USA  sind – wenig überraschend – auf Platz eins, wenn es um die Verbindung von Selfie-Tod und Waffen geht.

Die Studie zieht eine klare Lehre aus den Ergebnissen: Die Verfasser plädieren für sogenannte „No-Selfie-Areas“, um diese tragischen Fälle zu verhindern. Dem Rand einer  Klippe zum Beispiel sollte man sich aber ohnehin nicht rückwärts nähern.

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