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Zwei Schweizer Touristinnen futtern sich wie Homer Simpsons durch New Orleans

Foto: Screenshot

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Janine Wiget und Kathrin von Niederhäuser sind zwei junge Frauen aus der Schweiz, die ihre Ferien gerne in den USA verbringen – und das auch dokumentieren. Auf ihrem Youtube-Kanal kann man ihnen dabei zusehen, wie sie durch den Westen der USA tanzen. Und seit kurzem gibt es ein Video, das viral gegangen ist, weil es mit so viel Liebe zum Detail gemacht wurde und man beim Zusehen sofort alles stehen und liegen lassen möchte, um in den nächsten Flieger nach New Orleans zu steigen.

Auf die Idee kamen die beiden, als sie die „Simpsons“-Folge „Lisa Gets The Blues“ sahen. In der Folge wird Lisa Simpson von ihrem Musiklehrer empfohlen, das Saxofon an den Nagel zu hängen, weil sie nie gut genug werden wird, um mit den ganz Großen mitzuspielen. Völlig deprimiert fährt sie mit ihrer Familie in den Urlaub nach Gainsville, Florida. Weil während des Flugs die Fluggäste zu randalieren beginnen, landet die Maschine stattdessen in New Orleans. Dort wird Homer damit beauftrag, seine Tochter aufzumuntern und macht sich mit ihr auf eine Tour durch die Stadt. Allerdings nicht zu all den historisch interessanten Plätzen oder gar einem der unzähligen Jazz-Konzerte, sondern – wie kann es bei dem Vater anders sein – auf eine Fress-Tour quer durch die Stadt: Homer pfeift sich dabei eine regionale Spezialität nach der anderen rein, die meisten davon bestehen aus sehr viel Fleisch oder Fisch, während Lisa im Hintergrund ihren Vater skeptisch beobachtet.

Als Katrin von Niederhäuser und Janine Wiget diesen Clip sahen, war ihnen sofort klar, dass sie diese Montage nachstellen wollten, erzählten sie einer Reporterin von Gambit, einer Wochen-Zeitung aus New Orleans. Das einzige Problem: Sie hatten nur eine Woche Zeit, alle Aufnahmen in der Stadt zu machen und mussten dementsprechend sorgfältig planen. Also druckten sie sich das Storyboard der Folge aus, suchten die Locations der Restaurants und Bars heraus, sowie deren Öffnungszeiten. In New Orleans selbst besuchten sie jeden Tag ungefähr acht Restaurants und filmten sich dort in genau demselben Bildausschnitt wie bei den „Simpsons“.

Immer wieder waren sie bei den Dreharbeiten von der Freundlichkeit der Kellner und Restaurantbetreiber überrascht, denn häufig mussten sie für die Kameraeinstellung Tische oder Stühle verschieben. „“Wir hatten Angst, dass die Leute uns dafür hassen würden, weil wir möglicherweise die anderen Gäste stören würden“, so Wiget im Interview. „Tatsächlich waren aber alle total begeistert von unserer Idee und sehr glücklich.“

Insgesamt kostete sie das Unternehmen ungefähr 500 Dollar und war dabei sehr viel billiger, als sie vorher angenommen hatten. Das meiste Geld sparten sie, weil sie abends zu erschöpft waren, um noch auszugehen. Hätten sie einen normalen Urlaub in New Orleans gemacht, hätten sie vermutlich mindestens genauso viel Geld ausgegeben – nur eben für Drinks und Eintritt in die vielen Clubs der Stadt. Nebenher lernten sie nicht nur viele Ecken der Stadt kennen, in die es Touristen sonst nie verschlägt, sondern auch eine Menge Einheimischer, die sie nachhaltig beeindruckten. Und als Dankeschön schenkten die beiden New Orleans einen wunderbaren kleinen Werbefilm, der die kulinarische und kulturelle Vielfalt dieser einzigartigen Stadt aufs Beste veranschaulicht.

chwae

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