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Immer mehr Hunde in den USA fressen Marihuana und werden high

Wenn der Hund noch geradeaus schauen kann, ist ja gut.
Foto: dpa/Daniel Karmann

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In Teilen der USA ist Cannabis inzwischen legal. Seitdem wird damit Handel betrieben wie mit anderen Konsumgütern eben auch: Hanfsträußchen werden gebunden, Joints in hübschen Schächtelchen verstaut und die Cookies per Lieferservice genauso schnell gebracht wie die Pizza zum Abendessen. Das alles hat aber nicht nur Vorteile für Cannabisfreunde, sondern kann auch ernsthaften Schaden anrichten. Vor allem bei ihren Haustieren.

Im Netz tauchen gerade beispielsweise immer wieder Videos von Hunden auf, die sogenannte Edibles gefressen haben – also Esswaren, denen Marihuana oder Haschöl beigemischt ist.

Wer einem Hund schon mal beim Fressen zugesehen hat, kann sich vorstellen, welche Mengen Cannabis so ein Tier innerhalb von Sekunden konsumieren kann. Erschwerend kommt dann hinzu, dass die Tiere deutlich mehr Cannabinoid-Rezeptoren haben als Menschen. Marihuana wirkt bei Hunden also um ein Vielfaches heftiger.Die Hunde sind vollkommen high. Und das führt dann zu – teils ziemlich verstörenden – Aufnahmen.

Darin torkeln die Hunde herum, liegen regunglos auf dem Boden und/oder lassen ihre Zunge heraushängen. Während manche Besitzer die Videos hochladen, weil sie das Ganze total witzig finden, wollen andere vor solchen Unfällen warnen. Die Tiere, die Edibles essen, vergiften sich schließlich damit.

Die Nachrichtenseite Mashable.com fragte deshalb bei der „American Society for the Prevention of Cruelty to Animals“, kurz ASPCA, nach, ob dieses Problem heute tatsächlich vermehrt auftritt. Die Organisation hat unter anderem eine 24-Stunden-Hotline, die man auch bei Verdacht auf eine Vergiftung von Tieren anrufen kann. Und tatsächlich: Der ASPCA zufolge gab es 2008 erst 208 Anrufe, die mit Marihuana zu tun hatten. 2016 waren es dann 979, zwei Jahre später 1800.

Klar kann die gestiegene Anzahl an Notrufen zu einem gewissen Anteil auch daher kommen, dass die Besitzer heute weniger Hemmungen haben, zu ihrem eigenen Konsum zu stehen. Immerhin machen sie sich damit oft nicht strafbar, der Haschkonsum ist gesellschaftlich deutlich akzeptierter als noch vor zehn Jahren.

Aber man kann sich eben auch denken, woher ein tatsächlicher Anstieg der Zahl an bekifften Hunden kommen könnte: Die Leute kaufen nicht nur mehr Cannabis-Produkte. Sondern verpacken und verstecken ihr Zeug auch einfach weniger gut, da sie keine Angst vor einer Strafe haben. Dass Hunde mit ihren Spürnasen diese Leckerlis dann finden und fressen, ist ja aber eigentlich nur eine Frage der Zeit. Zum Glück sind solche Unfälle aber eher nicht lebensbedrohlich, die Hunde erholen sich in einigen Stunden oder Tagen wieder.

lath

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