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Das ist: Cason Crane, der die Regenbogenflagge auf dem Mount Everest gehisst hat

Foto: privat

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Das ist …

… der 28-jährige Cason Crane. Der Amerikaner ist Aktivist und Bergsteiger und hat als erster offen schwuler Mann die „seven summits“ bestiegen. Das sind die jeweils höchsten Gipfel auf den sieben Kontinenten der Erde. Auf dem Mount Everest hat Cason im Jahr 2013 als erster Mensch überhaupt die Regenbogenfahne gehisst.

Der kann …

… gut auf Dinge aufmerksam machen, die in unserer Welt falsch laufen. Und er kann auch ziemlich gut bergsteigen. Die „seven summits“ sind für viele Kletterer*innen ein hochheiliges Ziel. Für seine Expedition auf den Gipfel des Mount Everest war Cason über zwei Monate mit seinem Team unterwegs. So lange braucht man üblicherweise für die Tour zum Gipfel. In seiner Bergsteigerkarriere gab es auch Rückschläge. Als er den Denali in Alaska besteigen wollte, kam er in einen Schneesturm und schaffte es nur mit großem Glück wieder ins Tal. Mittlerweile hat er auch diesen Berg erfolgreich bestiegen.

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Foto: privat
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Foto: privat

Der kommt …

… aus reichem Elternhaus, sein Vater ist Investmentbanker. Cason ist in einer sehr liberalen Gemeinde in New Jersey aufgewachsen, seine Familie hat ihn bei seinem Coming-out mit 14 Jahren immer unterstützt. Trotzdem hat er immer wieder Mobbing und Diskriminierung wegen seiner Sexualität erfahren. In seinem Ted Talk erzählt er außerdem, dass er sich irgendwann gefragt habe, wie es wohl queeren Menschen gehe, die nicht so privilegiert aufgewachsen und reich sind, wie er selbst. Das habe ihn zu seinem Engagement für queere Jugendliche motiviert.

Der will …

… auf die hohe Suizidrate von LGBTQ-Jugendlichen aufmerksam machen. Diese ist höher als bei jungen Menschen, die heterosexuell und cis sind. Das hat eine Universität in Mailand 2018 durch eine Studie wieder bestätigt. Auch Cason bekam das mit. 2010 gab es in den USA eine Suizidwelle unter schwulen Jugendlichen. Darunter war auch der 18-jährige Student Tyler Clementi, der wie Cason aus New Jersey stammt. Tyler war noch nicht geoutet, bis sein Mitbewohner ihn heimlich beim Sex mit einem anderen Mann filmte und das Video ins Internet stellte. Drei Tage später nahm er sich das Leben. 

Durch ihn lernen wir …

… dass sich persönliche Hobbies mit gesellschaftlichem Engagement verbinden lassen. Tyler Clementis Suizid deprimierte Cason so sehr, dass er etwas für andere Jugendliche in dieser Situatuon tun wollte. In seinem Ted Talk erzählt er, wie er deshalb das „Rainbow Summit Project“ gründete, für das er inzwischen die höchsten Gipfel jedes Kontinents bestiegen hat. Durch das Hissen der Regenbogenflagge auf den Gipfeln will er auch auf die hohe Suizidrate unter LGBTQ-Jugendlichen aufmerksam machen. Tatsächlich hat sein Projekt mittlerweile auch Nachahmer gefunden: So will nach Ende des Lockdowns auch der kirgisische Kletterer Dastan Kasmamytov, 28, sein Projekt „Pink summit“ fortsetzen, bei dem er die Regenbogenflagge auf den neun höchsten Gipfeln der Welt hissen will. Drei hat er bereits geschafft, den Mount Everest plant er 2024 zu erklimmen.

Nur Google weiß …

… dass Cason sich nach Tyler Clementis Suizid eigentlich beim „Trevor Project“ engagieren wollte. Die betreibt als einzige in den USA eine Rund-um-die-Uhr-Telefonseelsorge für jugendliche LGBTQ-Personen. Als er sich freiwillig zum Engagement bei der Organisation meldete, sagten die ihm ab, weil er damals erst 17 war. Mitglieder müssen mindestens 18 Jahre alt sein, ansonsten könne die Arbeit dort zu traumatisch sein. Daraufhin gründete Cason einfach sein eigenes Projekt.

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