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Hochzeitsmagazin zeigt keine homosexuellen Paare und muss eingestellt werden

Gleichgeschlechtliche Tortenfiguren konnte man im White Magazine ebenso wenig finden wie homosexuelle Menschen.
Foto: dpa/Sebastian Kahnert

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Das australische Hochzeitsmagazin White Magazine muss dichtmachen. Nicht etwa, weil die Australier nicht mehr am Heiraten oder an Magazinen interessiert wären. Sondern weil viele wütend darüber sind, was das White Magazine nicht zeigt: homosexuelle Paare.

Darauf machte die Fotografin Lara Hotz Medien im August aufmerksam, nachdem sie bereits mehrmals Shootings für das Magazin gemacht hatte. Sie selbst ist lesbisch und kritisierte das Magazin dafür, dass es kategorisch ablehne, homosexuelle Paare abzubilden.

Sie sagte dem Radioprogramm Hack zufolge: „Es scheint, als würden sie liebend gerne Geld, Inhalte und Fotografien von LGBTQI-Mitwirkenden annehmen. Gleichzeitig unterstützen und repräsentieren sie uns aber noch nicht so wie heterosexuelle Paare.“ Sie wolle das White Magazine nicht dazu zwingen, gleichgeschlechtliche Paare zu zeigen, aber doch transparent machen, dass es bisher kein Interesse daran hatte.

Die Gründer Carla und Luke Burrell hatten zuvor nie öffentlich kommuniziert, dass sie das nicht wollten. Nun aber wurden sie vielfach von anderen Medien und Privatpersonen dazu aufgefordert, gleichgeschlechtliche Paare abzubilden. Sie entschieden sich, das nicht zu tun und stattdessen ihr Magazin zu schließen.

Ihre Entscheidung begründeten die Gründer in einem Beitrag auf ihrem Blog, den sie „Farewell“, also „Lebewohl“ nannten. Das White Magazine sei zwar immer eine weltliche Publikation gewesen – aber seine Herausgeber seien nun mal Christen. Sie seien nur an der Liebe interessiert und wollten „keinen sozialen, politischen oder rechtlichen Krieg verursachen“.  

Die Gründer wurden angefeindet, Anzeigenkunden zogen sich zurück 

Sie seien zuletzt aber heftig und zahlreich verurteilt worden. Anzeigenkunden, Mitarbeiter und Paare, die im Magazin gezeigt worden waren, hätten ebenfalls Anfeindungen erreicht. So habe das Herausgeber-Paar kaum Zeit und Raum gehabt, um ihre Prinzipien zu überdenken. Die Werber hätten ihre Anzeigen aus Angst oder Protest nämlich zügig ausgesetzt. Ihr White Magazine könne deshalb nicht mehr überleben.

Auf den Beitrag gab es viele unterschiedliche Reaktionen. Während einige ihn nach allen Regeln der Kunst auf seine vermeintlichen Widerlichkeiten sezierten, schrieben andere, dass sie die Gründer unterstützen wollten. Manche versprechen in der Kommentarspalte sogar: „Ihr werdet eure Belohnung im Himmel bekommen.“

In Australien ist die Ehe seit Anfang des Jahres auch Homosexuellen erlaubt. Seither geraten konservative Unternehmen in der Hochzeitsbranche zunehmend unter Druck.

lath

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