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Sam Smith möchte nicht mehr „er“ genannt werden

Sam Smith hatte sich 2017 erstmals öffentlich als nicht-binär bezeichnet.
Foto: Reuter/Henry Nicholls

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Sam Smith wurde als Sänger berühmt, mit Songs wie „Lalala“ oder „Stay with me“ stand Smith ganz oben in den internationalen Charts. Für den Bond-Titelsong „Writing's on the Wall“ wurde „er“ sogar mit dem Oscar ausgezeichnet. Mit nun 27 Jahren will Smith aber nicht mehr „er“, „der Sänger“ oder „der Oscarpreisträger“ genannt werden. Denn Smith versteht sich nicht als Cisgender-Mann. In einem Instagram-Post bat Smith daher darum, die genderneutrale Formulierung zu nutzen: „Meine Pronomen sind They/Them“, schrieb der*die britische Sänger*in. 

Bereits im Jahr 2017 hatte Smith sich öffentlich als nicht-binär geoutet. Der*die Sänger*in ordnet sich also weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zu. Lange ließ Sam Smith sich dennoch öffentlich als „er“ bezeichnen. Nur Freunde und Familie nutzten offenbar schon länger „They/Them“.

Diese Pronomen haben sich in den USA bereits als genderneutrale Singular-Pronomen durchgesetzt und sind dort weithin anerkannt. In Deutschland konnte man sich währenddessen noch nicht auf eine einheitliche Lösung für die Bezeichnung nicht-binärer Menschen einigen.

Im Post erklärte Smith die Entscheidung so: „Nachdem ich ein Leben lang mit meinem Geschlecht Krieg geführt hatte, habe ich nun entschieden, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin.“ Zwar sei Smith sehr privilegiert und könne sich auf die Veränderung freuen, weil viele Freund*innen die Entscheidung positiv bewerteten. „Aber ich war hiervor auch sehr nervös, weil ich einfach immer noch zu viel darauf gebe, was andere Leute denken.“

„Ich habe unfassbare Angst, aber ich fühle mich gerade auch superfrei“

Smith räumte daher auch ein, es sei kein Problem, wenn mal versehentlich oder aus Gewohnheit das falsche Pronomen falle. Man solle es aber doch bitte wenigstens versuchen. Der Post endet mit den Worten: „Ich habe unfassbare Angst, aber ich fühle mich gerade auch superfrei.“

Smiths Post wurde etwa eine halbe Million mal gelikt, darunter haben sich inzwischen fast 20.000 Kommentare angesammelt. Tausende, auch Prominente wie Model Karlie Kloss oder Sängerin Demi Lovato, sprechen darin ihre Unterstützung aus. Viele Fans schreiben Smith aber auch ehrlich: „Ich weiß nicht, ob ich dich wirklich verstehen kann.“

All diesen Menschen hat Smith auch einen Absatz im Post gewidmet. Darin heißt es: „Ich kann im Moment noch nicht genau und ausführlich in Worte fassen, was nicht-binär eigentlich heißt. Im Moment möchte ich das nur sichtbar machen.“ Für alle, die noch Fragen hätten, vertaggte Smith daher Aktivist*innen der queeren Community, die ihm*ihr selbst geholfen hätten, zu verstehen. Darunter ist auch Frisör Jonathan Van Ness aus der Serie „Queer Eye“.

Einige Nutzer*innen ließen ihr „Ich weiß nicht, ob ich dich wirklich verstehen kann“ allerdings auch nicht einfach so stehen. Eine Nutzerin ergänzte: „Aber ich unterstütze dich zu hundert Prozent. Genauso wie alle anderen Menschen, die zu sich selbst stehen.“ Eine andere schrieb dazu: „Ich freue mich trotzdem, dass du dich frei fühlst.“

lath

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