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Die Welt als Serie: Die Strombergisierung der SPD

Fotos: dpa, afp; Collage: jetzt

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Name der Serie

SPD & Co.

Claim

Wer hat euch beraten? Sozialdemokraten!

So sieht's aus

Eine Mischung aus Stromberg, Suits (mit hässlicheren Anzügen) und Jerks. Tragisch-komische Peinlichkeiten im deutschesten aller deutschen Soziotope: dem Großraumbüro.

Darum geht’s

Die Unternehmensberatung „SPD & Co.“ ist auf dem absteigenden Ast. Wenn nicht bald ein lukrativer Auftrag klargemacht wird, sitzen die unfähigen Mitarbeiter der defizitären Abteilung „Soziales und Sowas" von Abteilungsleiterin Nahles auf der Straße. Da hat Nahles die rettende Idee: Ein Joint Venture mit der Konkurrenz, der skrupellosen Kanzlei Merkel&Partner. Wird das ein Pakt mit dem Teufel?

Da spielt die Serie

In einem gesichtslosen Bürogebäude irgendwo im Berliner Regierungsviertel. Topfpflanzen, statisch aufgeladene Teppiche, verkalkte Filterkaffeemaschinen. Und niemand räumt jemals die Spülmaschine richtig ein.

Die spielen mit

Christoph Maria Herbst als Betriebsrat Martin Schulz, Anke Engelke als Chefin Andrea Nahles, Armin Rohde als ihr Widersacher, der ehemalige Abteilungsleiter Sigmar Gabriel. Uli Stein als Büro-Rebell Kevin Kühnert. Axel Prahl in einer Mehrfachrolle als Lars Klingbeil, Thorsten Schäfer-Gümbel und diverse andere austauschbare, machtlose Statisten.

Das passiert in der ersten Folge

Die Kooperation ist beschlossene Sache, da muckt Junior Strategic Accountant Kevin Kühnert doch noch auf. Er organisiert einen Protest. Aber zu spät: Schulz und Nahles haben den Deal schon geschlossen, um an lukrative Posten zu kommen. Ab jetzt kämpft SPD & Co. ums Überleben. Und den letzten Rest Würde. Denn egal was Nahles und ihre bemühten, aber erfolglosen Mitstreiter versuchen: Jedes abgeschlossene Projekt wird Merkel&Partner zugerechnet, während jede gerissene Deadline die Schuld der SPD scheint.

Darum schaut man die zweite Staffel (nicht mehr)

Der weitere Verfall der Unternehmensberatung fesselt nur noch harte Fremdschämer und Sadisten: Hoffnungsvolle Projekte der Landes-Offices wie Schäfer-Gümbels Roadshow in Hessen gehen mächtig in die Hose, die Leitung bemüht sich nach jedem Tiefschlag phrasenhaft um „Erneuerung“, selbst die wenigen sozial-sympathischen Mitarbeiter scheitern daran, die Kunden von SPD und Co. und ihrem Managementansatz der „Sozialdemokratie“ zu überzeugen. Und die clevere Kanzlei Merkel führt Nahles und ihre Genossen ein ums andere Mal vor. Am Ende der zweiten Staffel dann der große Cliffhanger: Die graue Eminenz Merkel zieht sich aus dem operativen Geschäft ihrer Kanzlei zurück. Wird ihr Nachfolger der SPD endlich wieder eine Chance lassen? Zuschauer mit einem Rest Mitgefühl haben da aber allein aus Selbstschutz schon längst abgeschaltet.

Das schreibt das Feuilleton

„Schwer erträgliche, weil schmerzhaft wahre Serie über den Niedergang einer guten Idee. Nichts für schwache Nerven."

Das sagen die Kritiker

„Total unrealistisch. So schlecht geführt kann keine Organisation der Welt sein."

Das sagen die Fans

„Immer, wenn man denkt, es geht nicht mehr peinlicher, setzen die Sozis noch einen drauf. Ich musste bei der letzten Folge dreimal Pause machen, so krass war die Fremdscham – asozial geil!“

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