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Im Ausland zu leben ist der beste Selbstfindungstrip überhaupt

Foto: Herbert Spies / dpa

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Es gibt natürlich eh schon eine ganze Reihe gute Gründe, um für eine Weile ins Ausland zu gehen. Ein Leben am Meer zum Beispiel. Das ganze Jahr über in Flipflops rumlaufen. Oder unseren neuen Heimat- und Innenminister Horst Seehofer. Wem diese Argumente nicht reichen, um Partner, Eltern oder sich selbst zu überzeugen, dem sei die Lektüre einer neuen Studie ans Herz gelegt, die US-Wissenschaftler kürzlich in einer Fachzeitschrift veröffentlicht haben.

Denn darin heißt es, vereinfacht gesagt: Das Leben im Ausland hilft dir dabei, du selbst zu sein. Menschen, die ins Ausland gehen, wissen besser darüber Bescheid, was sie wollen, was sie können, was sie tun sollten. Kurz: Sie finden sich selbst und sind stabilere Menschen, die weniger von Selbstzweifeln geplagt sind als Daheimbleiber.

Die Forscher führten sechs Untersuchungen mit insgesamt 1874 Teilnehmern durch. Manche rekrutierten sie aus Online-Umfragen, andere aus internationalen Studentenprogrammen. Dabei verglichen sie Daheimgebliebene mit Leuten, die ins Ausland gegangen waren.

Sie fanden heraus, dass ein Leben im Ausland dazu führt, dass man über die eigene Selbstwahrnehmung zu reflektieren beginnt. Dass man also zum Beispiel als Deutscher, der nach Südamerika geht und sich bislang für einen lockeren, entspannten Typen gehalten hat, plötzlich checkt, welch klischeehafter deutscher Pünklichkeitspedant man in Wahrheit ist.

Mehr noch: Man lernt dadurch zu unterscheiden, welche Eigenschaften eines Menschen – die eigenen eingeschlossen – auf kulturellen Werten und Erziehung beruhen. Man versteht also besser, wer man eigentlich ist. Und ist damit besser in der Lage, eigene Wünsche, Werte und vielleicht auch Vorurteile und Ängste zu hinterfragen, die man vielleicht bisher als gegeben und unumstößlich angesehen hat.

Das betonen auch die Forscher: Eine gesunde Selbstwahrnehmung reduziere Stress, mache zufriedener und helfe beim Vorankommen im Beruf. Klingt logisch: Wer weiß, was er kann und will, findet eher einen passenden Job.

Zum Schluss noch ein Hinweis für alle, die sofort die Flug-Suchmaschine anwerfen wollen und sich fragen, wohin und wie lange die Reise gehen soll: Die Studie befasste sich auch damit, welchen Einfluss die Dauer und „Breite“ des Aufenthalts haben. Mit Breite ist die Anzahl unterschiedllicher Länder gemeint, in denen man gelebt hat. Ergebnis: Lieber länger in einem Land bleiben und dort tiefere Erfahrungen sammeln, als nacheinander in mehreren Ländern zu leben, aber dafür kürzer. Gilt natürlich nur, wenn man seinen Aufenthalt voll nach dem Motto Selbstwahrnehmungs-Optimiierung ausrichtet. Aber wie gesagt: Es gibt ja viele gute Gründe für ein Leben im Ausland…

che

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