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Zippora Marti trug ein Jahr lang dasselbe Kleid

Ein Jahr das gleiche Kleid - Zippora kombinierte damit verschiedene andere Klamotten.
Bildrechte: Screenshot/Facebook

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Die Schweizerin Zippora Marti interessiert sich schon lange für Nachhaltigkeit und Minimalismus. Auf ihrem Blog berichtet sie unter anderem über faire Mode und die Zero-Waste-Bewegung. Doch das war ihr irgendwann nicht mehr genug: Ende 2017 entschied sich die 26-Jährige, sich selbst neu herauszufordern. Sie beschloss, ein Jahr lang das gleiche Kleid zu tragen und postete täglich ein Foto ihres Outfits auf Instagram, Facebook und ihrem Blog (eine Autorin des SZ-Magazins wagte bereits 2010 ein ähnliches Experiment). Das schwarze Kleid entstand in Zusammenarbeit mit dem Berner Modelabel Etris. Im Interview erzählt sie, wie das Projekt lief.

jetzt: Zippora – ist es ein schönes Gefühl, wieder andere Klamotten tragen zu können?

Zippora Marti: Da habe ich um ehrlich zu sein noch gar nicht so sehr drüber nachgedacht. Ich kann nicht sagen, dass ich froh bin, das Kleid nicht mehr tragen zu müssen. Es hat mich ja niemand dazu gezwungen.

Also war es gar nicht anstrengend?

Nicht, weil ich nicht aussuchen konnte, was ich anziehe. Eher, weil das Kleid immer verfügbar sein musste. Ich hatte ja nur dieses eine Exemplar, und ich musste zum Beispiel organisieren, wann ich es am besten wasche, so dass ich es am nächsten Tag gleich wieder tragen kann. Und im Sommer war es teilweise sehr heiß. Da bin ich dann manchmal einfach nur im Badeanzug rumgelaufen.

Merken die Leute denn, wenn man jeden Tag das Gleiche trägt?

Es hat mich niemand in meinem Umfeld darauf angesprochen, der das Projekt nicht kannte. Ich habe aber ja andere Klamotten zu dem Kleid kombiniert, Leggins, Strickjacken, Schals. Deswegen ist es vielleicht nicht aufgefallen. Aber es ist ein gutes Gefühl, dass es den Menschen eigentlich egal ist, was man trägt.

Wieso hast du dich für das Projekt entschieden?

Ich wollte für mich herausfinden, ob das geht, wirklich ein Jahr jeden Tag das gleiche Kleid zu tragen. Ich beschäftige mich schon länger mit Nachhaltigkeit und wollte für mich herausfinden, was ich wirklich brauche.

Und, was ist das Ergebnis? 

Dass ich wirklich nicht viel benötige. Ich habe im ganzen Jahr kaum etwas dazu gekauft, und wenn, dann Secondhand oder von nachhaltigen Marken. Damit war ich völlig zufrieden.

Was trägst du jetzt gerade?

Meinen Pyjama. Es ist noch früh und ich bin daheim.

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