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„5 Minuten“: Kitschkrieg mit Cro, AnnenMayKantereit und Trettmann
Auf den ersten Blick sind da einige Widersprüche: Der Song heißt „5 Minuten“, ist aber nur drei Minuten und 31 Sekunden lang. Vor allem aber fragt man sich: Wie soll diese Kombination funktionieren? Cro, der Pop-Rapper. Die Studenten-WG-Pop-Stimmgewalt von AnnenMayKantereit. Und Trettmann, die wohl angenehmste Überraschung in der deutschen Rap-Welt der vergangenen zwei Jahre mit seinem Autotune-Trap-Gesang.
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Aber es geht. Und zwar wahrscheinlich deshalb, weil nicht irgendjemand diese grundverschiedenen Zutaten zusammengerührt hat, sondern das Produzententeam von Kitschkrieg. Es scheint ja so ziemlich alles gut zu werden, was die momentan anfassen. Ob sie jetzt Gzuz ins Mikro grölen lassen oder Dendemann einen Track auf sein neues Album zaubern, es funktioniert. Weil man den Kitschkrieg-Sound sofort erkennt, er sich aber gleichzeitig nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.
Und jetzt sollten also diese drei unterschiedlichen Figuren in einen Song gepackt werden. Ein Unterfangen, das Risiken birgt – aber großartig funktioniert. Weil keiner übertreibt. Weil jeder nur nur die Essenz seines Stils in den Song destilliert. Von Cro kommt nur der Refrain, eingängig und wortspielig. Henning May darf verkatert und mit schmerzenden Augen eine Strophe lang der junge Mensch voller Orientierungslosigkeit sein. Und in Trettmanns Part paart sich seine unverwechselbare Grauer-Beton-Melancholie mit dem Kosmos „Trennung via Facetime“.
Und dieses Prinzip haben Kitschkrieg auch auf die musikalische Komposition übertragen: Der Beat ist eher croesk, geht fast schon ein bisschen in Richtung der alten Easy-Zeiten. Für das AnnenMayKantereit-Gefühl kommt das hallige Gitarrenriff drüber, und im Trettmann-Part mit seinem klassischen Autotune fahren dann auch Synthies rein.
Stimmt ziemlich viel, bei diesem Song. Schade, dass er nicht wirklich fünf Minuten dauert …
che