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Miley Cyrus singt feministische Version von „Santa Baby“

Foto: Screenshot/Youtube

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Eine Jacht, teurer Schmuck, ein Pelzmantel – das und noch viel mehr wünscht sich die Protagonistin des alten Weihnachtssongs „Santa Baby“. Sängerin Eartha Kitt trägt ihre Wünsche im Original verführerisch vor und schmachtet den Weihnachtsmann als „Santa Baby“ und „Santa Cutie“ an. Das Lied stammt aus dem Jahr 1953, und das merkt man auch. Die Frau ist auf den Mann angewiesen, der ihr von seinem Geld ein paar hübsche Dinge kauft – dafür gibt es dann vielleicht auch Sex zur Belohnung.

So sieht die Welt heute nicht mehr aus. Frauen gehen für Lohngleichheit und gegen Sexismus auf die Straße. Und sie verdienen genug eigenes Geld, um sich selbst zu kaufen, was sie gerne hätten, ob das jetzt teurer Schmuck ist, Bücher oder ein neues Rennrad. Das dachte sich wohl auch Popstar Miley Cyrus. In der „Tonight Show“ hat sie Donnerstagabend gemeinsam mit Jimmy Fallon und Mark Ronson ihre eigene, feministische Version von „Santa Baby“ präsentiert.   

In der macht sie darauf aufmerksam, dass Frauen und Männer noch immer ungleich bezahlt werden: „Der beste Freund einer Frau ist gleiche Bezahlung. Hör auf, mich zu unterbrechen und schick mir keine Bilder von deinem ***“, singt sie, und weiter: „Ich kann mir meine eigenen Sachen kaufen.“ Aus dem Publikum kommt riesiger Applaus. Auch das Thema sexuelle Belästigung spart Cyrus nicht aus: „Ich wäre gerne sicher, dass mein Arsch auf der Arbeit nicht von irgendeinem Idioten begrapscht wird“, geht eine Zeile des umgeschriebenen Songs.

Cyrus trifft einen Nerv: Das Publikum jubelt, auf Youtube wurde das Video aus der Show seit Donnerstagabend schon mehr als 16.000 Mal geteilt und 800 Mal kommentiert. „Hört sich überhaupt irgendjemand mal diesen Text richtig an?“, hatte die 26-jährige Sängerin den Moderator Fallon vorab mit Bezug auf die anachronistischen Original-Lyrics gefragt. Denn offensichtlich gehe es in denen darum, eine Affäre mit dem Weihnachtsmann anzufangen, wenn er nur die richtigen Geschenke mitbringt.

Erst Mitte Dezember hatte ein anderer Weihnachtsong in den USA für Debatten gesorgt: „Baby, It's Cold Outside“ von Frank Loesser aus dem Jahr 1944 war zeitweise bei einigen US-Sendern aus dem Programm gestrichen worden. In dem Lied versucht ein Mann, eine Frau zu überreden, über Nacht bei ihm zu bleiben. Sie bringt verschiedene Gründe vor, es nicht zu tun, aber er lässt nicht locker.

soas (mit Material von dpa)

Was sonst noch so bei Jimmy Fallon passiert ist:

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