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Eine Wissenschaftlerin erklärt, wie ein perfektes erstes Date abläuft

Bild: Jens Lumm / photocase.de

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Wer die Liebe fürs Leben finden möchte, muss heute in der Regel eine zweistellige Zahl von (Tinder-)Dates überstehen. Die können grauenvoll sein, aber auch großartig. Mit manchen potentiellen Interessenten schweigt man sich eine Anstandsstunde lang über ein schales Bier hinweg gegenseitig an. Mit anderen versteht man sich sofort und instinktiv und hört gar nicht mehr auf, einander lustige Schwänke aus der Jungendzeit zu erzählen. Und die Frage, die sich da jetzt aufdrängt, ist natürlich: Warum? Beziehungsweise: Wie kann ich das beeinflussen?

Wie das Treffen abläuft, ob man sich sympathisch ist, ob man sich wiedersieht, ist nie gewiss, denn bei so einem Treffen sind eine Menge unberechenbare Variablen im Spiel. Aber man kann zumindest den äußeren Rahmen so gestalten, dass man die Chancen auf ein zweites Date signifikant erhöhen kann. Das verspricht zumindest die Sozial-Anthropologin Helen Fisher, die als Expertin bei einer großen Studie namens "Singles in America" der Dating-Website match.com (zu der auch Tinder, OKCupid, neu.de und andere Dating-Websites gehören) fungiert.

Nach ihrer Erfahrung gibt es einen ziemlich genauen Fahrplan darüber, wie ein erstes Date ablaufen sollte, wenn man seine Chancen auf weitere Treffen erhöhen will.

Und der sieht so aus:

Der Zeitpunkt: abends

Der Treffpunkt: eine Bar

Die Dauer: etwas über zwei Stunden

Alkohol: Ja bitte!

Die Anzahl der Drinks: möglichst nicht mehr als zwei.

All das hat einen Grund: Fisher erklärt, dass es bei einem ersten Date vor allem darum geht, den anderen möglichst schnell und umfassend kennen zu lernen, ihn abzuchecken und zu schauen, ob man mit dieser Person womöglich kompatibel ist. Und der Schlüssel für all das ist, wer hätte es gedacht, eine möglichst lebhafte Konversation.

Und da kommt der Alkohol ins Spiel: Viele Menschen brauchen eine Weile, sich einem Fremden gegenüber zu öffnen. Alkohol funktioniert da als Beschleuniger. Wir entspannen uns schneller, verlieren allzu große Hemmungen und kommen in Plauder-Laune. Andererseits sind wir beim Genuss von zwei Drinks noch soweit Herr unserer Sinne, dass wir in der Regel keinen Unsinn anstellen. 

Der zweite Drink ist für Fisher auch deshalb wichtig, weil sich bei der daraus resultierenden Interaktion mit dem Personal viele Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Gegenüber ziehen lassen. Ist derjenige unhöflich zum Barkeeper? Wie geduldig ist er? Gibt er ein großzügiges Trinkgeld oder lässt er sich das Wechselgeld auf den Cent rausgeben?

 

Um so viele Informationen wie möglich über einen potentiellen Partner herauszukriegen, ist das „Lass uns mal auf ein Bier gehen“-Date extrem gut geeignet. Es ist kurz und preiswert genug, dass man sich nicht darüber ärgern muss, wenn es nicht gut gelaufen ist. Und es ist lang genug, damit man genug von sich selbst mitgeteilt hat und gleichzeitig genug vom anderen mitbekommen hat um zu wissen, ob man sich wieder treffen will. 

 

Laut Helen Fisher sollte man bei einem ersten Date tunlichst auf einen Restaurantbesuch verzichten. Ein Essens-Date  sei eine viel zu hohe Investition in dieses erste Abchecken und deshalb rausgeschmissenes Geld. Eine Empfehlung, die in Zeiten hochfrequenter Tinder-Dates vermutlich viele Menschen erleichtert zur Kenntnis nehmen werden.

 

 

chwa

 

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