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Spenden sollen Christine Blasey Ford helfen

Foto: AFP/Melina Mara

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Am Donnerstag fand eine Anhörung in Washington statt, die schon am Freitagmorgen als historisch gilt: Darin schilderte die Professorin Christine Blasey Ford vor dem Justizausschuss des US-Senats, wie Brett Kavanaugh, der republikanische Kandidat für den Supreme Court, sie einst als 15-Jährige zu vergewaltigen versuchte. Anschließend wurde Kavanaugh befragt.

Die mehr als neunstündige Anhörung war dabei nicht nur politisches, sondern gleichzeitig mediales Ereignis: Millionen verfolgten sie vor dem Fernseher, auf Bürorechnern, in der U-Bahn und selbst per Videostream im Supermarkt. Allerdings gibt es bisher noch kein Ergebnis darüber, ob Kavanaugh weiterhin Richterkandidat bleibt, darüber wird der Justizausschuss voraussichtlich am Freitag entscheiden. Viele Republikaner ließen mit ihren Aussagen jedoch vermuten, dass sie noch immer an ihm festhalten wollen. 

Das führt nicht nur dazu, dass das Geschehen auch noch am Freitag Thema des Tages in den USA ist. Es animiert zudem Tausende, sich mit Ford zu solidarisieren – nicht nur verbal über Netzwerke wie Twitter, sondern auch mit Geld-Spenden. 

Auf Crowdfunding-Plattformen wie GoFundMe zogen Kampagnen, die schon Tage zuvor online gestellt wurden, während und nach der Anhörung  kräftig an: Allen voran „Help Christine Blasey Ford!“. Die Kampagne hatte schon vor der Anhörung 175.000 US-Dollar eingebracht und ihr eigentliches Ziel damit bereits überschritten. Trotzdem verdoppelten sich die Spenden wärend der Anhörung noch mal  –  inzwischen sind sogar  fast eine halbe Million Dollar zusammengekommen, gespendet von mehr als zehntausend Menschen.

Die gesammelte Summe soll vor allem Sicherheitskosten decken

Das Geld soll direkt an die Familie Ford gehen und vor allem für ihre Sicherheit verwendet werden. Schließlich wurde Ford wegen ihrer Vorwürfe teilweise extrem angefeindet und erhielt sogar Morddrohungen. Sie musste umziehen und Sicherheitspersonal engagieren.

Zu diesem Zweck hatte zuvor auch schon eine zweite große Kampagne für sie gesammelt: „Cover Dr. Fords Security Costs“. Kollegen der Psychologie-Professorin hatten sie gestartet. Die Kampagne war allerdings schon vor der Anhörung beendet worden, da das Ziel von 175.000 US-Dollar bereits um rund 30.000 US-Dollar überschritten war.

Zusätzlich gibt es noch viele kleinere Kampagnen. Eine davon sammelt zum Beispiel für eine Ehrung Fords, die Gründer wollen die Einrichtung eines Lehstuhls oder eines Stipendiums mit ihrem Namen durchsetzen. In einer anderen wird ihr Fall zum Anlass genommen, sich  dafür einzusetzen, dass allen Frauen, die Opfer sexueller Übergriffe geworden sind, geglaubt wird. Insgesamt wurden so bereits fast eine Million Dollar in Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Übergriff Kavanaughs gespendet.

Um diese breite Unterstützung hatte Ford während der Anhörung nicht einmal selbst bitten müssen. Die Staatsanwältin Rachel Mitchell, die Fragen von Seiten der Republikaner stellte, erwähnte die Kosten, die Fords Vorwurf gegen Kavanaugh mit sich brachte. Sie wunderte sich, wie Ford zum Beispiel das Geld für einen Lügendetektor-Test aufgetrieben habe. Ford antwortete: „Ich weiß, dass es einige GoFundMe-Kampagnen gibt.“ Sie selbst habe aber noch keinen Überblick über die Spenden und noch nichts damit bezahlt. Ihre Anwälte arbeiten pro bono und hatten die Kosten für den Test nach eigener Aussage selbst übernommen.

lath

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