Kambodscha: Ratte erschnüffelt Minen - und wird nun für ihre Tapferkeit ausgezeichnet
Diese Ratte erschnüffelt Minen - und wird nun für ihre Tapferkeit ausgezeichnet
Die Auszeichnung wirft auch Licht auf ein Thema, das seit Jahrzehnten für sehr viel Leid sorgt.
Magawa ist eine von vielen Riesenratten, die weltweit Sprengstoff und Tuberkulose erschnüffelt.
Foto: AFP
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Die Bilanz ist großartig: 39 Landminen aufgespürt, 28 nicht explodierte Sprengkörper entdeckt. Für ihre Arbeit in Kambodscha hat die Riesenhamsterratte Magawa nun den höchsten britischen Tierorden bekommen. Magawa wurde speziell für die Landminensuche ausgebildet. Ratten wie sie verfügen über einen hervorragenden Geruchssinn und können – nach einem entsprechenden Training – Sprengstoff erschnüffeln. Zudem sind sie leicht genug, um dabei keine Mine auszulösen.
Auf Fotos ist die Riesenhamsterratte mit einer kleinen Goldmedaille um ihren Hals zu sehen. Die Auszeichnung kommt von der britischen Tierorganisation PDSA. Der Tierorden ist vergleichbar mit dem Georgs-Kreuz, der höchsten zivilen Auszeichnung für Tapferkeit im Vereinigten Königreich. Mit der Auszeichnung lenkt die Organisation Aufmerksamkeit auf ein Thema, das Kambodscha auch Jahrzehnte nach dem Ende des Bürgerkriegs noch heimsucht. Geschätzte 64 000 Menschen kamen seit 1979 durch Landminen-Explosionen in Kambodscha ums Leben, über 40 000 überlebten teilweise schwer verletzt. Viele der der Opfer sind Kinder, die die Sprengkörper für Spielzeug halten. Zwei bis drei Millionen Sprengkörper soll es allein noch im Grenzgebiet zu Thailand geben, vermuten Experten. Selbst das Auswärtige Amt warnt Reisende weiterhin vor der Minengefahr in einigen Landesteilen.
Die Ratte Magawa half dabei, Land von mehr als 141 000 Quadratmetern - etwa 20 Fußballfelder - von Minen zu befreien und wieder sicher zum Wohnen und Arbeiten zu machen, wie die britische Nachrichtenagentur PA schreibt. Eine Arbeit, für die Menschen mit Metalldetektoren um ein Vielfaches länger brauchen würden.
Sie sei die erfolgreichste der Ratten, die die gemeinnützige Organisation Apopo für die Suche nach Landminen ausbildet. Die Ratte stamme aus Tansania und sei dann in Kambodscha trainiert worden, wie Geschäftsführer Christophe Cox in einem Video berichtet. „Es ist wirklich eine große Ehre, diese Medaille zu bekommen“, sagte er PA zufolge. „Aber es ist auch toll für die Menschen in Kambodscha und überall auf der Welt, die unter Landminen leiden. Mit der Goldmedaille erfährt das Problem der Landminen weltweit Aufmerksamkeit“.