Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

„Entscheidend ist, was sie auf dem Heimflug twittern“

Foto: Reuters/Handout

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un in Singapur getroffen. Dort unterzeichneten sie ein gemeinsames Dokument. Darin erklärt sich Kim Jong-un bereit, auf die komplette Denuklearisierung auf der Koreanischen Halbinsel hinzuarbeiten, für die aber kein bestimmter Zeitraum festgelegt ist. Im Gegenzug wollen die USA die Sanktionen gegen die kommunistische Diktatur aufheben. Dass sich die beiden Staatsoberhäupter getroffen und schnell auf eine Abschlusserklärung geeinigt haben, überrascht – auch, weil Donald Trump und Kim Jong-un sich bis vor Kurzem noch öffentlich beleidigt und gedroht hatten.

Das Ereignis wird nun weithin als „historisch“ bezeichnet, Medien und soziale Netzwerke überschlagen sich in ihren Reaktionen darauf. Die wiederum fallen aber durchaus unterschiedlich aus. 

Die einen finden den in Deutschland bisher eher verhassten US-Präsidenten plötzlich super – oder fanden ihn schon immer super, merken nun aber, dass sie damit aber nicht mehr ganz so alleine sind.

Die anderen können dem US-Präsidenten noch immer nicht viel abgewinnen – und befürchten, dass sogar der nordkoreanische Diktator im Vergleich zu Trump wie ein vernünftiger Gegenpart wirken könnte. Oder gar, dass Kim Jong-un die vermeintliche Unfähigkeit Trumps bewusst ausnutze, um seine eigenen Ziele zu verfolgen.

Viele Nutzer und Medien gehen schließlich davon aus, dass das Treffen ausschließlich dem nordkoreanischen Diktator helfe. Sie befürchten, dass die Abmachung anstelle einer nuklearen Abrüstung nur die unberechtigte Verbesserung des Images des nordkoreanischen Diktators zur Folge hätte.

Zahlreiche Twitter-Nutzer spekulieren sogar, dass sich die Abschlusserklärung schon sehr bald als nichtig erweisen könnte: In Anspielung an den Eklat beim G7-Gipfel vor wenigen Tagen zeichnen sie ein Bild davon, wie Trump auf dem Heimflug alles wieder zurücknimmt. 

Vielleicht erklärt eben diese Skepsis der Leute gegenüber Donald Trump und Kim Jong-un auch, warum viele von ihnen sich entscheiden, rein satirisch auf diesen „historischen Gipfel“ einzugehen. Sie ersinnen so inzwischen Liebes- oder zumindest Kumpelgeschichten zwischen Donald und Kim. Eine Gemeinsamkeit der beiden Regierungschefs wird dabei besonders häufig in den Vordergrund gestellt: ihre auffälligen Frisuren. 

Was die Einigung tatsächlich für die Welt bedeutet, muss man abwarten. Wir sind uns aber zumindest in einem Punkt sicher: Der Kontakt der beiden Staatsoberhäupter wird weitaus spannendere Folgen haben als nur eine Lovestory zwischen zwei Männern, die ähnliche Frisuren haben.

lath 

Twitter hatte schon öfter Spaß mit Trump:

  • teilen
  • schließen