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Rapper rufen zu Protest gegen Fremdenfeindlichkeit auf

Foto: Screenshot/Instagram

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#sagfuckzurassismus: Unter diesem Hashtag positionieren sich jetzt Rapper und ihre Fans in den sozialen Medien, vor allem auf Instagram. Capital Bra filmte am Dienstag in seiner Instagram-Story die Spiegel-Dokumentation „Hitlergrüße unterm Karl-Marx-Denkmal: Die Hintermänner der Chemnitz-Krawalle“ ab und kommentierte das Gezeigte und die rechtsradikalen Protagonisten ziemlich deftig. Er endete mit den Worten: „Ich habe keinen Bock, mir diese Scheiße weiter anzuschauen. Wir müssen auf jeden Fall was dagegen machen. Die überzeugen Leute, Ausländer zu hassen. Ich werde mit allem, was ich habe, bis zum letzten Atemzug machen, dass diese Leute untergehen, dass diese Leute unterdrückt werden, dass diese Leute nicht an die Macht kommen.“

Er rief seine Follower auf, sich unter dem Hashtag #sagfuckzurassismus gegen Fremdenfeindlichkeit zu positionieren. Mittlerweile finden sich auf Instagram unter #sagfuckzurassismus fast 5000 Beiträge, unter anderem von Bushido, KC Rebell, Samra, Capo, Animus, Azzi Memo und Luciano, außerdem von vielen Fans.

Die Rapper und ihre Fans wollen ein Zeichen setzen für eine offene, vielfältige Gesellschaft, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, und passt damit zu vielen anderen Aktionen, zum Beispiel zu #wirsindmehr. Der Hashtag entstand nach den Ausschreitungen in Chemnitz. Daran gab es auch immer wieder Kritik. Bequemer Wohlfühlaktivismus von der Couch aus, ohne tatsächlich auf die Straße zu gehen, ohne sich zu engagieren, das finden viele verlogen. Andere sagen: Besser als nichts, und: Das eine schließt das andere ja nicht aus. Zudem macht es ein Hashtag leicht, auch über große Distanzen hinweg Erfahrungen auszutauschen - siehe zum Beispiel #MeToo.

Viele Aktivisten sagen aber im Hinblick auf #wirsindmehr auch: In manchen Dörfern sind wir eben nicht mehr. Der soziokulturelle Jugendtreff „Treibhaus“ in Döbeln, einer sächsischen Kleinstadt unweit von Leipzig, hat deswegen den Hashtag #wannwennnichtjetzt ins Leben gerufen. Sicher ist: Ein Hashtag ist gut, um wichtige Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Sexismus immer wieder in Erinnerung zu rufen und um Menschen dazu aufzufordern, nachzudenken, laut zu werden und sich zu positionieren.  Und zwar im Idealfall nicht nur im Internet, sondern auch auf der Straße, in Vereinen, im realen Dialog.

soas

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