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Die „Sea Watch 3“ sticht nach Blockade wieder in See

Nach sechs Monaten Blockade ist die „Sea Watch 3“ wieder unterwegs.
Foto: dpa

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Kaum ein anderes Seenotrettungsschiff wurde kurzzeitig so berühmt wie die „Sea Watch 3“: Auf ihr steuerte die Kapitänin Carola Rackete im Juni 2019 unerlaubt in den Hafen von Lampedusa, um 42 Geflüchtete nach wochenlangem Ausharren auf dem offenen Meer in Sicherheit zu bringen. Rackete legte sich mit dem damaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini an – und riskierte eine hohe Strafe. Das Schiff wurde nach dem Einlaufen in den Hafen beschlagnahmt. Jetzt, ein halbes Jahr später, ist die „Sea Watch 3“ wieder unterwegs. Am Montag startete das Schiff von Sizilien aus zu einer neuen Rettungsfahrt im Mittelmeer. Erstmals fährt sie unter deutscher Flagge in das Gebiet nördlich der libyschen Küste, wo die Crew nach Menschen in Seenot Ausschau hält.

Die Seenotrettungsorganisation „Sea Watch“ teilte am Montag mit, man habe sich zum Flaggenwechsel gezwungen gesehen, „weil der bisherige Flaggenstaat Niederlande der Organisation politisch motivierte Regularien auferlegte, um weitere Rettungsmissionen unmöglich zu machen“. Die Seenotretter*innen kritisieren zudem die Blockade ihres Schiffs erneut scharf. Hunderte Menschen hätten gerettet werden können, wenn sie auf Missionen hätten fahren dürfen. „Auf einem vollständig ausgerüsteten und einsatzbereiten Rettungsschiff zu sitzen, ist fast unerträglich. Im Hafen blockiert, hören wir von Notfällen und Schiffsunglücken, aber wir werden daran gehindert, zu helfen“, schrieb die Organisation auf Instagram.

Erst Mitte Dezember hatte ein Richter in Palermo nach etwa sechs Monaten die Beschlagnahmung der „Sea Watch 3“ aufgehoben. Direkt im Anschluss nahm die Organisation die Vorbereitungen für ein Auslaufen des Schiffs auf, um so schnell wie möglich wieder ausfahren zu können.

soas

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