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Europawahl-Beteiligung ist dank junger Menschen zum ersten Mal wieder gestiegen

Illustration: Julia Schubert

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Bei der diesjährigen Europawahl gab es zum ersten Mal eine positive Entwicklung der Wahlbeteiligung. Eine aktuelle Eurobarometer-Studie, beauftragt durch das Europäische Parlament, zeigt jetzt, dass vor allen Dingen junge Wähler*innen unter 39 Jahren verantwortlich für diesen Trend sind. Denn in dieser Altersgruppe ist die Veränderung am größten. Bei den Wähler*innen unter 25 gab es bei der Wahlbeteiligung einen Anstieg um 14 Prozentpunkte im Vergleich zu 2014, bei Wahlberechtigten zwischen 25 und 39 Jahren stieg die Beteiligung um zwölf Prozentpunkte.

Doch auch wenn die Wahlbeteiligung in diesen Altersgruppen am stärksten wuchs, wählen junge Erwachsene noch deutlich seltener als ältere Menschen. Bei Erwachsenen unter 25 lag die Wahlbeteiligung bei nur 42 Prozent, bei der Altersgruppe 25 bis 39 bei 47 Prozent und somit deutlich unter den 55 Prozent bei Menschen über 55 Jahren.

Wahlbeteiligung steigt bei Wähler*innen des rechten politischen Spektrums am stärksten

Dass Ende Mai mehr als die Hälfte aller Wahlberichtigten in Europa ihr Wahlrecht wahrnahmen, wurde als großer Erfolg gefeiert. Zum ersten Mal in der Geschichte der Europawahl steigt die Wahlbeteiligung. 1979 wurde zum ersten Mal das Europäische Parlament gewählt, damals beteiligten sich noch 63 Prozent der Wahlberechtigten. Ab da ging der Trend schrittweise nach unten: 1994 beteiligten sich letztmals über die Hälfte der Menschen (56,8 Prozent), 2014 erreichte Europa mit nur 42,6 Prozent den vorläufigen Tiefpunkt.

Und auch über die Motivation der Wähler*innen gibt die Studie Aufschluss. In Deutschland waren Umweltschutz und Klimawandel die Themen, die die Befragten am häufigsten dazu brachten, ihre Stimme abzugeben. 51 Prozent sagten, dass dieses Thema für sie am wichtigsten gewesen sei. Am zweithäufigsten nannten die Wähler*innen „Menschenrechte und Demokratie“ sowie „die Zukunft der EU“ (je 42 Prozent). Blickt man auf die gesamte EU, motivierte vor allen Dingen das Thema „Wirtschaft und Wachstum“ die Menschen, zu wählen. Erst danach kamen der Klimawandel, Menschenrechte (je 37 Prozent), „die Zukunft der EU“ (36 Prozent) und Migration (34 Prozent).

Die Wahlbeteiligung bei Wähler*innen, die dem rechten politischen Spektrum zugeordnet werden können, stieg am stärksten: um zwöf Prozentpunkte. Beim linken Spektrum waren es elf Prozentpunkte. Bei Wähler*innen, die sich der politischen Mitte zuordnen, war die Wahlbeteiligung um sieben Prozentpunkte höher als noch 2014.

rawe

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