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Italienischer Priester streamt Messe mit aktivierten Filtern

Screenshot: YouTube @Warren Phillips

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In Corona-Zeiten werden fast alle Branchen und Menschen mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. Überall wird improvisiert und nach alternativen Lösungen gesucht, um irgendwie weiterzumachen – auch in Einrichtungen, die sonst eigentlich nicht für ihre Modernität bekannt sind: Kirchen zum Beispiel. Denn auch die dürfen im Moment in vielen Ländern nicht mehr besucht werden. Der Priester Paolo Longo aus Salerno im Süden Italiens streamte daher seine Messe übers Internet. Seither ist er ein kleiner Star in den sozialen Netzwerken. Nicht etwa, weil er damit der erste streamende Priester wäre oder weil er eine besonders berührende Predigt gehalten hat – die Menschen sind deshalb so begeistert von ihm, weil er dabei (wohl aus Versehen?) lustige Filter aktiviert hatte. 

Zunächst ist im Video eine Hand zu sehen, die den Live-Stream startet, darüber regnet es blasse Glitzerflöckchen. Danach geht der Priester einige Schritte zurück, positioniert sich mit verschränkten Händen vor dem Altar und beginnt mit ernster Miene seine Messe: „Wir treffen uns, um zu beten. Ich in der Kirche und ihr zu Hause”, sagt er auf Italienisch. Dabei hat der Priester dank der Filter plötzlich einen Helm auf. Buntes Konfetti rieselt durchs Bild. Danach erscheinen nacheinander: Hanteln, ein schwarzer Hut, eine Sonnenbrille. Die Filter wechseln munter weiter. Er selbst merkt scheinbar nichts davon und redet mit ruhiger Stimme weiter.

Auf Twitter dagegen bleibt angesichts dieses ungewöhnlichen Bildes niemand mehr ruhig, nachdem der Nutzer Gavin Shoebridge

das Video auf der Plattform veröffentlicht hat. Paolo Longo wird in den Kommentaren gefeiert, das Video fast 80 000 mal geteilt.

Manche glauben an ein göttliches Zeichen. Eine Nutzerin schreibt beispielsweise: „Technische Schwierigkeiten werden ihn nicht aufhalten. Er ist auf einer Mission von Gott.”

Neben der allgemeinen Begeisterung, wird auch diskutiert, mit wem der Priester in seinen verschiedenen „Looks” Ähnlichkeit hat. Für die einen sieht er mit Sonnenbrille und Hut aus wie einer der Blues-Brothers, andere erkennen darin eindeutig die Hauptfigur der Serie „Breaking Bad”, Walter White.

Ob die vermeintliche Panne wirklich ungewollt war, lässt sich bisher schwer überprüfen. Auf eine Anfrage von jetzt hat Paolo Longo bisher nicht geantwortet. Viele glauben eher an Absicht – dafür spräche auch, dass die Glitzerflocken am Anfang erst zu rieseln beginnen, nachdem der Priester eine Weile am Smartphone rumgewerkelt hat.

Panne oder nicht – mit seinem Auftritt hat er nicht nur Gläubige erreicht, sondern wahrscheinlich bei allen Zuschauer*innen für Unterhaltung gesorgt. Auch andere Geistliche, haben schon mit besonderen Aktionen das Internet zum Staunen gebracht. Ein Pastor aus Mississippi wurde 2018 beispielsweise als „Flying Preacher“ bekannt, weil er zu Beginn eines Gottesdienstes über die Gemeinde hinweg zum Altar „schwebte“. 

kste

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