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Dozentin glaubt Studentin nicht, dass Australien ein Land ist

Foto: FemmeCurieuse / photocase.de

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Wenn du Studentin bist, hat wer immer Recht? Genau, deine Dozentin. Auch, wenn sie fest davon überzeugt ist, dass Australien kein Land ist.

Diese Erfahrung musste Ashley Arnold gerade machen. Die 27-Jährige aus Idaho studiert Soziologie im Fernstudium an der Southern New Hampshire University (SNHU). Für eine Seminararbeit musste sie eine „soziale Norm“ der USA mit der eines anderen Landes vergleichen und entschied sich für die Nutzung von Social Media als Norm und für Australien als Vergleichsland. Ihre Dozentin ließ sie durchfallen – mit der Begründung: „Australien ist ein Kontinent, kein Land“.

Ashley beschwerte sich umgehend und schrieb der Dozentin eine E-Mail, in der sie sie darauf hinwies, dass Australien sehr wohl ein Land sei. Aber ihr Gegenüber blieb hart und antwortete, Ashley habe einen gravierenden Fehler gemacht, durch den die ganze Seminararbeit ungültig werde: „Forschung ist wie Domino spielen, wenn du aus Versehen einen Stein umwirfst, fällt der Rest auch um.“

Aber Ashley gab nicht auf und sendete ihrer Dozentin einen Link zur offiziellen Seite der australischen Regierung auf der ganz eindeutig steht, dass Australien ein Kontinent und das sechstgrößte Land der Erde ist. Außerdem gab sie ihr den Tipp, zu googeln oder in der Bibliothek nachzuschlagen. Und das alles – wenn man den Auszügen aus der Mailkonversation, die Buzzfeed veröffentlicht hat, glauben mag – in einem wahnsinnig höflichen und sachlichen Tonfall und mit der Beteuerung, der Dozentin nicht zu nahe treten zu wollen.

Die letzte Antwort der Dozentin lautete schließlich: „Danke für den Link. Nach eigener Recherche zur Kontinent-/Land-Sache werde ich Ihre Arbeit erneut prüfen.“ Und siehe da: Diese Woche hat Ashley ein B+ bekommen (was im deutschen Notensystem einer 2+ entspricht) und damit natürlich bestanden.

Öffentlich wurde die ganze Geschichte, weil Ashley einen Hilferuf-Tweet abgesetzt und sich anschließend an Medien gewandt hatte:

Die Uni meldete sich daraufhin umgehend bei ihr: 

Einer Nachrichtenseite aus New Hampshire zufolge hat eine der Sprecherinnen der SNHU bestätigt, dass sich das Ganze wirklich so zugetragen hat. Über den Twitter-Account der Uni wurde nun auch eine offizielle Entschuldigung veröffentlicht. Die Dozentin sei „ersetzt“ worden. Außerdem wünsche man den Freunden in Australien („Wir wissen, dass ihr ein Land und ein Kontinent seid“) viel Glück für die Olympischen Spiele.

Ob es gerechtfertigt ist, dass die Dozentin entlassen wurde, kann man sicher diskutieren. Indiskutabel ist hingehen, dass manche der Reaktionen auf die Geschichte (unter anderem von Australiern) sehr lustig sind:

nasch 

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