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Tausende sind gerührt von diesem Geschenk eines Mädchens an seine Lehrerin

Foto: Screenshot / Rachel Uretsky-Pratt Facebook

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Das mit den Geschenken ist ja jedes Jahr so eine Sache: Vor Weihnachten macht man sich einen riesigen Stress, um für jeden das Richtige zu finden, was teuer genug ist, um nicht billig zu wirken, aber billig genug, um das Konto zum Jahresende nicht komplett zu sprengen. Zu Hause bei den Eltern stapelt sich dann alles zu wackeligen Türmen unter dem Weihnachtsbaum, je höher, desto besser macht es sich auf Instagram. Und jetzt, wenn die Feiertage zu Ende gehen, schleppt man Koffer voller Sachen zurück in die eigene Wohnung und fragt sich schon auf der Heimfahrt, wo man das eigentlich alles verstauen soll.

Man schwört sich dann, nächstes Jahr mit allen abzusprechen, dass man sich nichts mehr schenken sollte und googelt, auf welche Arten man unliebsame Geschenke am besten wieder loswerden kann.

In dieser ganzen Geschenkeflut kann es schon einmal in Vergessenheit geraten, worauf es dabei eigentlich ankommen sollte. Oder was ein gutes Geschenk ausmacht.

Tausenden Leuten ist das dieses Jahr dank des Posts einer Lehrerin wieder klargeworden. Rachel Uretsky-Pratt veröffentlichte auf Facebook ein Foto von einem Geschenk, das ihr eine Schülerin gemacht hatte. Es war nicht das einzige am letzten Tag vor den Weihnachtsferien, aber für sie sehr besonders. Alle Kinder an ihrer Schule bekämen kostenloses oder vergünstigtes Mittagessen und Frühstück, erklärt die Lehrerin in ihrem Post. Sie kommen also alle nicht aus reichen Familien. Ein paar Kinder brachten ihr kleine Präsente, aber diese eine Schülerin hatte einfach nichts – wollte aber so gerne auch etwas schenken.

Als das Mädchen sein Frühstück bekam – ein Müsli mit kleinen Marshmallows darin – sammelt es jede dieser kleinen Süßigkeiten (unbestritten das Beste am ganzen Müsli) einzeln heraus, verpackte es in die Tüte, in der ihr Löffel und ihre Serviette waren und schenkte sie ihrer Lehrerin.

Den Post beginnt Rachel mit: „To help put your life into perspective“. Das Geschenk hat für sie wohl die Dinge mal wieder ins rechte Licht gerückt – und gezeigt, um was es beim Schenken geht. Und ihre Message scheint angekommen zu sein. Über 500.000 User auf Facebook haben auf das Foto bisher reagiert, es kommentiert oder geteilt. Mit einem einzigen Geschenk so vielen Menschen eine kleine Freude zu bereiten, das ist schon sehr viel wert.

Vielleicht schaffen wir es ja, uns im Dezember 2019 an die Marshmallows dieses kleinen Mädchens zu erinnern und daran zu denken, dass es beim Schenken nicht auf den Preis oder die Masse ankommt, sondern auf die Idee, die man hat, die Gedanken, die man sich macht und – so kitschig das klingt – darauf, dass es von Herzen kommt. Und die gehäkelten Topflappen von der Großtante sieht man so auch gleich mit ganz anderen Augen.

tf

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