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Instagram macht jetzt einen auf Tiktok

Foto: Amanda Vick / unsplash / freepik

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800 Millionen aktive User*innen soll Tiktok im Monat bereits haben. Dabei gibt es die Plattform, so wie wir sie heute kennen, erst seit 2018. Davon fühlt sich Instagram, das es immerhin schon seit zehn Jahren gibt, nun wohl bedroht. Die Plattform hat inzwischen „nur“ noch 200 Millionen mehr aktive User*innen als Tiktok im Monat. Und was macht man, wenn man nicht von einer jüngeren und vielleicht erfolgreicheren Spezies abgelöst werden will? Richtig, man passt sich an, man evolviert ganz im Sinne Darwins weiter. 

Die Fotoplattform Instagram, die seit 2012 zum Facebook-Konzern gehört, hat dafür wohl den Weg des geringsten Widerstandes genutzt. Anstatt die App mit eigenen innovativen Features weiterzuentwickeln, will man offenbar das, was die chinesischen Plattform Tiktok so besonders macht, kopieren und in Instagram integrieren. 

Auf Tiktok können User*innen maximal 60 sekündige Videos hochladen, die sie mit Musik und Spezialeffekten, die es auf der App gibt, bearbeiten. Bei Instagram ist das nun ganz ähnlich, nur dürfen die Videos hier nur 15 Sekunden lang sein (das war bei Tiktok zuerst ebenfalls so). Gepostet werden können sie in der eigenen Story oder im eigenen Foto-Feed. „Reels“ heißt das neue Feature, angelehnt an das englische Wort für „spulen“.

Ein Testlauf in Brasilien hat schon stattgefunden, nun ist „Reels” seit Dienstag auch in Deutschland und Frankreich angekommen. In der eigenen App findet man das Feature dort, wo man bisher nur Stories erstellt hat. Wenn man in den Modus „Reels” wechselt, sieht für den oder die regelmäßige Tiktoker*in  alles sehr vertraut aus - nur dass sich die Menüpunkte „Sound“, „Effekte“ und so weiter auf der linken statt auf der rechten Seite befinden.

buzz insta reels fliesstext

Screenshots: tiktok / instagram

Außerdem findet man „Reels“ auch, wenn man auf die kleine Lupe klickt, da wo Instagram normalerweise Posts empfiehlt. Dort kann man sich hineinklicken und dann – ebenfalls wie auf Tiktok – durch Swipen sich mehrere Kurzvideos hintereinander anschauen. 

Ob das tiktokische-Feature sich auf Instagram durchsetzen wird, muss man wohl abwarten. Ganz unwahrscheinlich ist es aber nicht, bedenkt man, wie sehr sich die Menschen schon an das „Stories“-Feature gewöhnt haben, das ja vormals Snapchat so besonders gemacht gemacht hat, und das Facebook ebenfalls „für sich entdeckte“. Dass der Mega-Konzern das Story-Feature einfach sowohl auf Facebook als auch Instagram kopierte, nachdem er daran scheiterte, 2013 Snapchat aufzukaufen, wird oft als „skrupellos“ bezeichnet, und hat im Endeffekt wohl dem Wachstum von Snapchat extrem geschadet.

mpu

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