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„Man kann ihn einfach rund um die Uhr essen!“

Tobias Götz und Josef Gusel (von links).
Foto: Daniel Sartin

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Zu einer durchzechten Nacht gehört eine Heißhungerattacke quasi dazu. Entweder zwischendurch, bevor es mit klebrigen Fingern wieder zurück in den Club geht. Oder auf dem Heimweg, Diskussionen über Fettflecken auf den Velourssitzen des Taxis inklusive. Döner und Pizza sind wohl die Klassiker – in Landshut gibt es bald eine weitere Alternative: Leberkäse. In allen möglichen Variationen.

Tobias Götz (35) und Josef Gusel (34) eröffnen am 22. März den Laden „Karls Leberkas“. Donnerstag bis Samstag, jeweils von 20 Uhr bis nachts um drei, wollen sie Nachtschwärmer dort mit ofenfrischem Leberkäse versorgen. Wir haben mit den zwei Imbissbesitzern über ihre Geschäftsidee gesprochen. Und eine Grundsatzfrage geklärt.

jetzt: Die wichtigste Frage zum Anfang: Der Senf zum Leberkäse, mittelscharf oder süß?

Tobias: Mittelscharf.

Josef: Weder noch. Ein guter Leberkäse braucht keinen Senf.

Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, einen Laden aufzumachen und nachts Leberkäse-Semmeln zu verkaufen?

Josef: Ich versuche mal, es kurz zu machen. Wir kennen uns seit der sechsten Klasse, irgendwann sind wir zu besten Freunden geworden. Nach der Schule hatten wir die Idee, gemeinsam ein Geschäft zu eröffnen. Unsere Wege haben sich dann aber erstmal getrennt. Tobias ist in die Schweiz gegangen und hat anschließend eine kleine Weltreise gemacht. Ich war in Afrika. Seit einem Jahr sind wir durch glückliche Umstände beide wieder in Landshut.

Tobias: Wir arbeiten mittlerweile beide in der Metzgerei meines Schwiegervaters. Dort essen wir sowieso jeden Tag Leberkäse. Als wir einen freien Laden entdeckt haben, dachten wir, wir probieren unsere Geschäftsidee mal aus. Unseren Lebensunterhalt verdienen wir erstmal weiter in der Metzgerei, den Imbiss sehen wir eher als Freizeit an.

Wann schlaft ihr dann?

Tobias: Nach der Arbeit im Laden. Schlaf wird manchmal auch überbewertet.

Kommt ihr ursprünglich aus der Gastronomieszene?

Tobias: Ich bin Restaurantfachmann, Josef hat eigentlich mal Gartenbau gemacht.

Was macht Leberkäse zu einem guten Snack für Nachtschwärmer?

Tobias: Man kann ihn einfach rund um die Uhr essen. Nachts, nach ein paar Bier, wenn man keinen Bock auf Döner oder Burger hat, dann gibt es bei uns Leberkäse.

Josef: Bier und Leberkäse. Das sind in Bayern ja schon Grundnahrungsmittel.

Und bei euch ist alles selbstgemacht?

Josef: Na klar. Das Handwerk kommt quasi direkt in die Semmel.

Bieter ihr auch verschiedene Leberkäse-Variationen an?

Tobias: Bei uns gibt es natürlich den klassischen bayerischen Leberkäse, der leicht rötlich ist. Außerdem gibt es noch einen aus Kalbfleisch. Der ist weiß, weil wir da kein Pökelsalz hinzufügen. Mit dem Kartoffel-Gemüse-Leberkäse haben wir sogar eine vegetarische Variante auf der Karte. Zusätzlich gibt es noch täglich wechselnde Angebote.

Josef: Wir haben auch einen Weißwurst-Leberkäse. Der wird mit süßem Senf in einer Laugensemmel serviert. Dazu gibt es ein Weißbier.

Wie erklärt ihr euch, dass eure Geschäftsidee so viel Aufmerksamkeit erregt?

Tobias: Ehrlich gesagt sind wir selbst erstaunt. Das ist ja keine Neuerfindung. Wir verkaufen eigentlich nur Wurstsemmeln. Erst haben wir nur unseren engen Freunden davon erzählt. Die waren alle begeistert. Daraufhin haben wir eine Facebookseite angelegt. Dann hat die Landshuter Zeitung über uns berichtet und wir haben viel gutes Feedback bekommen. Die Leute brauchen halt eine gute Grundlage zum Trinken. Und der Laden ist natürlich auch etwas Besonderes.

Josef: Wir haben uns mit der Einrichtung echt Mühe gegeben. Darauf können sich alle freuen. Aber wir verraten noch nichts. Niemandem.

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