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„Bin ich mein Bauch? Meine Hüften?“

Foto: Reuters/Danny Moloshok

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Superstar Billie Eilish hat ein weiteres Mal gezeigt, dass sie ganz wenig Lust hat, sich wie ein durchschnittliches Popsternchen zu verhalten – oder anzuziehen. Zum Auftakt ihrer Welttournee in Miami hat die 18-Jährige ein Zeichen gegen Body-Shaming gesetzt. Dabei ging es vor allem um den Umgang der Öffentlichkeit mit ihrem Körper und ihrer Kleidung.

Ihre Botschaft verpackte sie in einem vorher aufgezeichneten Video, das groß auf die Bühne projiziert wurde. Darin war zu sehen, wie die fünfmalige Emmy-Gewinnerin langsam ihren Hoodie und ihr Top auszieht und in einer Art schwarzen Flüssigkeit versinkt. Dazu war ihre Stimme zu hören:

„Basiert mein Wert nur auf eurer Wahrnehmung?“, fragte sie in dem Video. Und auch das alte Dilemma, als Frau entweder als zu sexy oder zu wenig sexy wahrgenommen zu werden, sprach sie auf der Bühne an: „Wenn meine Klamotten bequem sind, bin ich keine Frau. Wenn ich die Hüllen fallen lasse, eine Schlampe.“

„Hättet ihr mich gerne in kleiner? Schwächer? Weicher? Größer? Soll ich ruhig sein? Provozieren euch meine Schultern? Meine Brust? Bin ich mein Bauch? Meine Hüften? Der Körper, mit dem ich geboren worden bin – ist das nicht, was ihr wolltet?“

Die Botschaft ist dabei offenbar nicht bei allen angekommen: Einige Medien konzentrierten sich in der Berichterstattung stattdessen auf ihren „Striptease“ auf der Bühne.

Die Sängerin und Produzentin zeigte sich bisher vor allem im weiten Schlabberlook, auch um die Sexualisierung ihres Körpers zu umgehen, wie sie selbst sagt. Gleichzeitig hat Eilish sich auch wiederholt dagegen gewehrt, dass sie als positives Gegenbeispiel zu freizügig gekleideten Frauen instrumentalisiert wird. Im Interview mit dem V Magazine sagte sie etwa: „Ich mag diese seltsame neue Welt nicht, in der man mich unterstützt, indem man andere Menschen verurteilt, die sich nicht so anziehen wollen wie ich.“

mpu

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