- • Startseite
- • Gender
-
•
Schwuler wehrt sich mit Glitzer-Attacke gegen Homophobe
Schwuler wehrt sich mit Glitzer-Attacke gegen Homophobe
Schwuchtel, Tunte, Tucke, Hinterlader, Homo-Fürst, schwule Sau: Das alles bekommen auch heute noch homosexuelle Männer hinterhergebrüllt. Und finden sich dann direkt in einem inneren Konflikt wieder, denn: Wie soll man jetzt reagieren? Zurückbeleidigen? Da gibt man dem Pöbler ja genau die Aufmerksamkeit, die er will. Ignorieren? Das zeigt ihm wiederum nicht, was er gerade für ein homophobes Arschloch ist. Kein Lerneffekt.
Der Engländer Nick Hurley hatte nun eine andere Idee, auf die sicherlich noch niemand gekommen ist.
Nick war gerade in Manchester auf dem Weg nach Hause, um sich frisch zu machen und dann direkt weiterzugehen zum Brighton Pride Festival. Bei so einer Gay-Veranstaltung darf natürlich kein Glitzer fehlen, also kaufte er große Mengen davon ein – ohne zu ahnen, dass er das funkelnde Zeug bald zur Waffe umfunktionieren würde. Ein bisschen davon schmierte er sich gleich ins Gesicht:
Do I have something on my face? pic.twitter.com/jl2tOmwC98
— Nick Hurley (@nickhurley) 27. Mai 2018
Kurze Zeit später, immer noch auf dem Weg zu seiner Wohnung, fuhr ein männerbepacktes Auto an ihm und seinem glitzernden Gesicht vorbei. Die Insassen begannen sofort, homophoben Müll aus dem Fenster zu schreien. Unter anderem „Faggot“, also Schwuchtel. Anstatt zurück zu pöbeln oder zu schweigen, zog er den Glitzer aus der Tasche, als das Auto gerade an einer Ampel halten musste, und leerte „die Tube voller Glitzer in das Autofenster“, wie er in seinem Twitter-Post schreibt.
If you think it’s okay to shout “faggot” at me out of your car window while you drive past, then I think it’s okay for me to empty a tube of glitter through that window when you stop at the traffic lights.
— Nick Hurley (@nickhurley) 3. August 2018
Your casual homophobia has supergay consequences. 😘💅
Zu den Angreifern hat er dabei nur eines zu sagen: „Eure beiläufige Homophobie hat superschwule Konsequenzen“. Und genau diese superschwule Konsequenz kommt an: Der Post wurde knapp 19.000 mal retweetet und 161.000 Mal geliket.
Neben ganz viel Liebe kam aber auch Kritik. Ein Mann sorgte sich um die Plastik-Verschmutzung der Meere.
Glitter pollutes the oceans with plastic. Surely you could find something else to retaliate with?
— Charlie Parish #FBPE (@CharlieParish1) 4. August 2018
Nick reagierte aber auch darauf äußerst freundlich:
It appears that some of you are concerned over the environmental impact of my glitter activism, I want to mention a few points:
— Nick Hurley (@nickhurley) 4. August 2018
1. The glitter was biodegradable 🌱
2. The other guy was driving a car (A CAR!) 💨
3. I think you might’ve missed the point of my story 🙈
Daneben nutzte er die Reichweite noch für etwas anderes. Er fragte nach Spenden für die LGBT-Stiftung Stonewall:
So this went a bit crazy. I don’t have anything to promote or sell, so while you’re here, why not drop a donation to @stonewalluk?
— Nick Hurley (@nickhurley) 4. August 2018
Text STONEWALL to 70500 to donate £5 🌈✊
Erst Glitzer-Attacke, dann Spenden für die LGBT Community sammeln – einen besseren Protest gegen eine homophobe Beleidigung kann es kaum geben.
flpf
Jetzt diskutieren: