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Fyre-Festival-Andy wird für sein Blowjob-Vorhaben zum Meme

Foto: Screenshot/Twitter

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Das „Fyre Festival“, das als Luxusfestival für 2017 geplant war, war eine echte Katastrophe: Statt Luxusvillen gab es (nicht einmal genug) durchnässte Zelte, statt Gourmetessen labbrige Sandwiches. Das wissen wir nicht erst seit der Netflix-Dokumentation darüber, schließlich ging die Geschichte damals durch alle Medien. Aber durch die Doku wissen wir das Ausmaß und die Folgen für die Mitarbeiter noch besser abzuschätzen.

Vor allem eine Szene, in der Andy King spricht, macht das deutlich. Darin erzählt der Mitorganisator des Festivals davon, was er bereit war, zu tun, um zumindest die Wasserversorgung der Gäste sicherzustellen. Der Fyre-Gründer Billy habe ihn angerufen und gesagt: „Andy, du musst eine große Sache für's Team tun. Du bist ein wundervoller, schwuler Anführer. Wirst du einen Schwanz lutschen?'“

Mit dem „Schwanz“ sei der Penis des Leiters der Zollbehörde gemeint gewesen. Der würde die Wasserflaschen, die bereits auf den Insel waren, dann wahrscheinlich für das Festival freigeben. Andy überlegte es sich und ging dann – „vollständig darauf vorbereitet, ihm seinen Schwanz zu lutschen“ – tatsächlich zu einem Termin mit dem Leiter. Das Wasser bekam er dann glücklicherweise, ohne sich prostituieren zu müssen. Trotzdem ist die Geschichte offensichtlich das, was viele Zuschauer nach der Serie am meisten beschäftigte.

Viele fanden die Geschichte unglaublich, hörten sich das Ganze mehrmals an, um zu überprüfen, ob sie richtig gehört hatten. Einige hatten Mitleid, die meisten aber waren begeistert von Andys, nun ja, Arbeitsmoral und Loyalität. Auf Twitter schreiben inzwischen Tausende über Andys Blowjob-Vorhaben – und machen ihn schließlich zum Meme.

Darin verkommt Andy beispielsweise zur Zahlungsmethode oder zum Evian-Werbegesicht. Der Slogan dazu würde natürlich vom Fyre-Gründer Billy McFarland übernommen: „Take one for the team“. Mit dieser Bitte hatte er Andy ja überzeugt.

Andys Bild wird aber auch einfach in Verbindung mit Szenarien geteilt, in denen sein extremer Wille zur Aufopferung von Bedeutung sein könnte. Vorstellungsgespräche zum Beispiel. Auf Fragen antwortet er im Tweet dann immer mit seinem inzwischen weltberühmten „Ich hätte mich fast prostituiert“-Blick.

Auch an Andy selbst ging all das natürlich nicht vorbei, obwohl er selbst nie in sozialen Netzwerken unterwegs war und keine Ahnung hatte, was Memes eigentlich sind. Netflix gegenüber sagte er, er sei umgehauen von den Reaktionen auf die Doku (Auf Englisch sagte er übrigens: „blown away“, großer Gag, hihi).

Allerdings wolle er jetzt lieber nicht für immer und ewig nur als „der König der Blowjobs“ bekannt sein. Und das ist ja auch verständlich. Immerhin ist das Ganze ja wenig freiwillig abgelaufen – und sexuelle Nötigung ist ja tendenziell eher weniger spaßig.

lath

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