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Mädchen, wie findet ihr euer bestes Monatshygieneprodukt?

Ganz schön viel Auswahl für das bisschen Blut...
Collage: Daniela Rudolf

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Liebe Mädchen,

das Thema Periode ist ja nach wie vor eins, mit dem wir uns zugegebenermaßen nur auf einem sehr grundlegenden Level auskennen. Klar, in guten Beziehungen ist die Periode längst nicht mehr so schambelastet, wie vielleicht noch in der Generation unserer Eltern. Wer länger mit jemandem zusammen ist, weiß, auf was er sich in dieser Zeit einzustellen hat, alles kann angesprochen werden, ohne dass dabei jemand seltsame Ausreden für Stimmungsschwankungen oder Ähnliches erfinden muss. Über Sex während der Periode haben wir hier auch schon mal gesprochen.

Die rein produkt-technischen Vorgänge der sogenannten Monatshygiene aber sind uns eher unbekannt und finden hinter verschlossenen Badezimmertüren statt. Ab und zu läuft uns im Netz ein Text über Menstruationstassen über den Weg, dann eine Werbung, in der Tampons „für die leichten Tage“ oder Slipeinlagen für String-Tangas präsentiert werden. Es gibt also offensichtlich eine gewisse Produktvielfalt, je nach Präferenz oder Eignung oder Heftigkeit der Blutung.

Die Frage nun, aus sehr naivem Interesse: Wie kommt man da zu der richtigen Auswahl? Gibt es da eine Art „Klassiker“, wie etwa die Pille bei der Verhütung, von der man mit der Zeit abrückt und sich nach Alternativen umsieht? Ist das Tabu um die Periode nur uns gegenüber so vehement, tauschen sich Frauen also untereinander über ihre Methoden aus? Hat man da vor, sagen wir mal, zehn Jahren noch irgendetwas anders gemacht und denkt sich heute „Oh Gott, damals, als ich noch die XXL-Slipeinlage (oder was auch immer) benutzt habe?“ Und, weil ihr hier sicher die allgemeine Ahnungslosigkeit heraushört: Sollten wir bei diesem Thema überhaupt besser Bescheid wissen? Und wenn ja, inwiefern würde euch das helfen?

Eure Jungs

Die Mädchenantwort:

maedchen

Liebe Jungs,

als erstes müssen wir etwas klären, was die meisten von euch falsch zu verstehen scheinen: Slipeinlagen sind keine Binden. So gut wie keine Frau nutzt Slipeinlagen während ihrer Periode (außer vielleicht ganz am Anfang und ganz am Ende oder als Tampon-/Tassen-Ergänzung, wenn da was daneben tropft). Slipeinlagen sind eigentlich nur in Ausnahmesituationen sinnvoll (Schwangerschaft, Inkontinenz) – und ansonsten dazu da, uns weiszumachen, dass Körperflüssigkeiten, die unseren Körper in geringen Mengen verlassen, eklig und schmutzig sind, wir uns aber immer „frisch und sicher“ fühlen würden, wenn wir uns so eine Einlage in unseren Slip kleben. Dabei erfüllt sie den gleichen Zweck, für den eine Unterhose da ist, die man im Gegensatz zu ihr aber waschen kann (die Umwelt dankt).

So viel dazu. Und das bedeutet auch: Die ideale Slipeinlage muss niemand finden. Das passende Produkt für die Monatsblutung allerdings schon, wenn man nicht mit großen Blutflecken auf der Hose herumlaufen will. Und wie so oft in unserem Leben suchen wir uns beim ersten Mal dieses Produkt nicht selbst aus, sondern bekommen es von Mutter/Oma/großer Schwester/bester Freundin gereicht. Bei den meisten von uns war das wohl irgendeine handelsübliche Einmal-Binde. Die nimmt man dann dankbar entgegen und ist erstmal einfach nur froh, wenn es wieder vorbei ist. 

Für Binden gilt: Man sollte sich nicht so fühlen, als würde man eine Windel tragen

Mit der Zeit probiert man dann ein bisschen herum und entwickelt Präferenzen. Und ja, tatsächlich auch, indem man sich mit Freundinnen austauscht, die zum Beispiel Töchter Binden-affiner Mütter darauf bringen, doch mal einen Tampon auszuprobieren. Oder sagen, dass sie das Markenprodukt aus dem Drogeriemarkt viel besser finden als die Marke vom Discounter (oder andersherum).

Ansonsten ist es eigentlich nicht besonders schwer, herauszufinden, mit was man sich am wohlsten fühlt (trotz der mittlerweile wirklich irre großen Produktvielfalt und den unzähligen fancy klingenden Begriffen wie „pro comfort“, „flexia“ oder „ultra sensitive“, die auf den Packungen stehen – die blenden wir nämlich einfach aus). Das passiert mehr oder weniger intuitiv und nebenbei. Für Binden gilt: Die Größe muss zur eigenen Kleider- und Untenrum-Größe passen, sodass man sich nicht fühlt, als würde man eine Windel tragen. Für Tampons gilt: Die Größe muss zur Größe der Vagina passen plus zur Stärke der Regelblutung. Meistens fängt man im Verlauf der Blutung mit kleineren Tampons an, geht zu größeren über und kehrt dann wieder zu kleineren zurück (und welche Größe an welchem Tag angemessen ist, merkt man oft auch einfach daran, dass man was nicht reinkriegt, was man reinkriegen wollte, weil’s einfach zu trocken ist).

Diese Wegwerfprodukte sind der Klassiker. Immer beliebter werden gerade alternative, wiederverwendbare Hygieneprodukte, bei denen es vor allem darum geht, Müll zu reduzieren (und: Geld zu sparen, weil man sie nicht monatlich neu anschaffen muss). Dazu zählen die von euch schon erwähnten und derzeit sehr berühmten Tassen. Außerdem gibt es aber auch noch Menstruationsschwämme (nicht zu verwechseln mit „Soft Tampons“, die Einmal-Schwämmchen, auf die manche Frauen mit Wochenendbeziehung schwören, weil man damit angeblich besonders gut sauberen Sex während der Periode haben kann) und Stoffbinden.

Je größer unsere Blutungsroutine, desto weniger Stress haben wir damit

Dass die meisten von uns bisher (noch) nicht darauf umgestiegen sind, hat damit zu tun, dass wir sehr stark darauf konditioniert worden sind, unsere Monatsblutung unhygienisch zu finden (was sie eigentlich gar nicht ist) und es uns darum unangenehm ist, ein mit Menstruationsblut gefülltes oder getränktes Produkt nicht in den Müll zu werfen. Die Macht der Gewohnheit ist ja bekanntermaßen sehr stark – und besonders stark, wenn es um monatlich wiederkehrende Ereignisse geht. Je größer unsere Blutungsroutine, desto weniger Stress haben wir damit.

Aber nun noch zur letzten Frage: Ob wir wollen, dass ihr bei bei diesem Thema besser Bescheid wisst. Mmmh… joa, an sich fänden wir das schon ganz gut. Denn wisst ihr, was ein schöner Anblick ist? Ein Mann, der an der Drogeriemarktkasse ansteht, inmitten der Produkte auf dem Band neben ihm liegt eine Packung Binden und wenn diese Packung über den Scanner gezogen wurde, packt er sie im gleichen Tempo in seine Einkaufstasche wie alle anderen Sachen, weil er sich nicht schämt. Das passiert allerdings recht selten, da könnt ihr also nachbessern. Und immer schön dran denken: Wenn eine von uns euch bittet, ihr aus der Drogerie Binden mitzubringen, dann kauft bitte keine Slipeinlagen.

Eure Mädchen

Die Jungs haben noch sehr, sehr viel mehr Fragen:

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