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Auf Twitter sammeln Menschen ihre Kindheitscrushes

Foto: picture-alliance / dpa / Bearbeitung: jetzt

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Dass die Liebe nicht nur den Erwachsenen vorbehalten ist, weiß jede*r, der oder die in der dritten Klasse die Jungen- beziehungsweise die Mädchenpest hatte. Bei einer etwas älteren Umfrage der berüchtigten Dr. Sommer-Seite in der Bravo gaben mehr als 50 Prozent der 11-jährigen Mädchen an, schon einmal verliebt gewesen zu sein, und auch bei den Jungs waren es damals knapp 40 Prozent. Dabei werden nicht nur die Mitschüler*innen und Freund*innen auserkoren, oft ist der erste Schwarm jemand aus dem Fernsehen – und zwar nicht aus Sendungen wie „Sturm der Liebe“, sondern eher aus Zeichentricksendungen. Zum Beispiel: Blondes Haar, eine freche Persönlichkeit, ein Kopf wie ein Football – wer weiß schon, wie viele Millennial-Herzen der Super-RTL-Star Arnold gebrochen hat.

Nach genau solchen Jugend-Verliebtheiten hat die Userin „mehls“ auf Twitter gefragt: „Leakt mal euren peinlichsten Kindheitscrush.“ Mehls, die sich als „jung, muslimisch, gutaussehend“ beschreibt, teilt dazu ein Bild von Gonzo Gonzales, dem Anführer einer „Skatergang“ in „Die Wilden Kerle“. 

Etwa 700 Mal wurde der Tweet bisher kommentiert. Die Menschen freuten sich wohl, ihre frühen Romeos und Julias zu teilen. Ein paar davon sind relativ erwartbar: etwa Arielle, die Disney-Meerjungfrau, Jimmy Blue Ochsenknecht oder der erste DSDS-Gewinner Alexander Klaws.

Bei den Menschen, die an Frauen interessiert sind, gab es, wenn man sich die Likes anschaut, eine deutliche Gewinnerin, die die meisten Herzen von päpubertären Personen  gebrochen hat: Comic-Heldin Kim Possible. Kompetent, sportlich, witzig, ordentlich auf zack. Wobei auch die Femme fatale aus der Serie, die Hulk-farbene Shego, in dem Thread mehrmals auftaucht. Die dunkle Seite war eben schon immer sexy.

Auf der anderen Seite des Spektrums ist dagegen ein klassischer Mädchenschwarm der Neunziger: Fiete Overbeck, der Anführer der Detektivgruppe „Die Pfefferkörner“. Ein Junge, der erobert werden will, und dessen Name nicht nur des Öfteren in dem Thread genannt wurde, sondern, der auch die meisten Likes dort eingeheimst hat. Schmacht! 

Wer sich durch den Thread scrollt, findet auf jeden Fall einige Gesichter wieder, die man sich im schlimmsten Fall anschaut und denkt: Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Das ist aber nur fair, geht einem mit diversen „realen“ Exen ja auch nicht anders. Und die hier gezeigten Beispiele haben einem wenigstens nicht auf der Party von Malte fremdgeknutscht. Nein, man kann sie einfach in guter Erinnerung behalten, Nostalgie pur. Deswegen hier noch einige ehrenhaften Nennungen:  „Haku“ aus „Spirited away“, die komplette Band der Ärzte, Edward-Vorgänger „Der kleine Vampir“, und natürlich der Schloss Einstein-Cast.

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Natürlich ist klar: Keine dieser Verliebtheiten ist im eigentlichen Sinne „peinlich“. Vielleicht sind sie nicht mehr so ganz der Geschmack unserer Gegenwarts-Ichs, aber wir sind schließlich nicht hier, um zu urteilen.

mpu

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