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„Drängle eine Mutter nicht durch die Stillzeit!“

Foto: Screenshot/Facebook @MuhammedNitoto

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Heute haben viele heterosexuelle Eltern ein großes Ziel: Gleiche Rechte und Pflichten bei der Versorgung und Erziehung der gemeinsamen Kinder. Aber je kleiner die Kinder sind, desto unerreichbarer scheint das manchmal. Denn Väter haben da (zumindest mit Blick auf den Arbeitsaufwand) einen unschlagbaren biologischen Vorteil: Sie können nicht schwanger sein, nicht gebären – und auch nicht stillen. Das muss alles die Mutter erledigen. Auch, wenn das bedeutet, dass sie lange, lange Zeit nicht mehr durchschlafen wird. 

Manche Paare finden sich einfach damit ab. Die Frau stillt, der Mann schläft und arbeitet weiter, weil: „Kann man ja eh nichts machen.“ Kann man aber wohl. Und genau das will Muhammed Nitoto seinen Mitvätern oder Bald-Vätern in einem Facebook-Post erklären.

Der US-Amerikaner aus Los Angeles ist vor zwei Jahren zum ersten und vor einigen Monaten zum zweiten Mal Vater geworden. Auf seinem Facebook-Account berichtet er unter dem Arbeitstitel „Daddy Chronicles“ über die neuen Erfahrungen, die er dadurch macht. Er wolle so andere Väter aufklären, schreibt er immer wieder. Vor etwa einer Woche sammelte er deshalb auch fünf Tipps für Männer, wie sie ihre Frau in der Stillzeit unterstützen können. Tipps, die inzwischen mehr als 70.000 Menschen gefallen:

1. „Wenn Mama mitten in der Nacht aufwacht, frag sie, ob sie Hilfe oder Wasser braucht.“ In Wahrheit brauche die Frau dann zwar meistens nichts, aber alleine das Angebot würde helfen.

2. „Frag Mama, ob sie abpumpen kann und übernimm dann einmal Stillen jede Nacht.“ Durch die geregelte Vereinbarung könne sich die Mutter darauf einstellen und müsse sich nicht ständig um ihr Kind sorgen.  

3. „Drängle eine Mutter nicht durch die Stillzeit.“ Denn egal, ob es den Mann störe, wie lange seine Partnerin das Baby stillt – Stillen sei eine Sache zwischen Mutter und Kind und wichtig für Beziehung der beiden. Diesen Kampf könne ein Mann sowieso nicht gewinnen.

4. „Sei geduldig.“ Muhammed wisse zwar, dass ein Vater in den ersten Wochen meist genauso aufgeregt sei wie die Mutter – er solle sich anfangs trotzdem zurückhalten und der Mutter so viel Zeit mit ihrem Kind geben, wie sie braucht. Früher oder später käme der Vater schon noch dran.  

5. „Wenn du Vaterschaftsurlaub haben kannst, NIMM IHN!“ Die erste Zeit im Leben eines Kindes sei schließlich nicht nur für Mütter da. Berufliche Chancen werde es immer wieder geben, aber die Entwicklung des eigenen Kindes eben nur einmal.

Der Post wurde inzwischen zehntausendfach geteilt und kommentiert. Die Nutzer*innen feiern Muhammed als Helden. Vor allem Mütter melden sich zu Wort. Eine schreibt bespielsweise „Wir Mütter brauchen Väter beim Stillen. Wenn sie wirklich helfen, so wie dieser oder mein Mann, dann macht es die Sache für alle einfacher.“ Andere geben noch weitere Tipps. Eine schreibt: „Manchmal hilft es auch, wenn der Mann sich an die Frau kuschelt, während sie stillt. Einfach, um sie zu entspannen.“ Eine andere ergänzt: „Windelwechseln und Snacks wirken ebenfalls Wunder.“

Aber auch Männer kommentieren und bedanken sich bei Muhammed. „Von deinen Tipps kann jeder profitieren. Ich hoffe, außer mir nehmen sich noch weitere Väter dein Wissen zu Herzen.“ Die Kommentare zeigen aber auch, dass ziemlich viele Männer diese Tipps nicht mehr brauchen. Denn unter dem Post vertaggen Hunderte Frauen ihre Partner, und schreiben: „Du hast alles richtig gemacht.“

lath

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