Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Dresdner Bäder zeigen Campino an, weil er ins Freibad einstieg

Foto: dpa/Matthias Balk

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Die Toten Hosen waren zusammen mit den Ärzten über lange Zeit die erfolgreichste Punkband Deutschlands. Eigentlich sind sie es noch. Wenn man denn Die Toten Hosen heute noch als Punkband bezeichnen will. Denn Frontmann Campino und seine Bandmitglieder gelten seit Längerem eher als mit zunehmendem Alter verspießt. Campino sagte im vergangenen Jahr beispielsweise, er wolle seinem Sohn viele Dinge verbieten, die er selbst früher getan habe. Drogen, wie Bier zum Beispiel, gehörten nicht zur Jugend. Auf dem Wahlabend sang die CDU – eher nicht die punkigste Partei Deutschlands – den Hosen-Song „An Tagen wie diesen“. Langsam verlor so mancher Punkrock-Fan den Glauben an die Band, auf Youtube gibt es inzwischen Diskussionsrunden zur Frage: „Sind die Toten Hosen überhaupt noch Punk?“

Und dann das: Sonntagabend, 1:54 Uhr. Ein Instagram-Post, der dazu bestimmt gewesen sein könnte, das Image der Punkband wieder zurück zu holen. Auf dem offiziellen Instagram-Account der Toten Hosen ist nun nämlich zu sehen, wie Frontmann Campino ganz punk gegen das Gesetz verstößt: Er steht nachts in Badehose im Freibad, in der Hand eine Flasche, vermutlich mit hochprozentigem Inhalt. In Siegespose reckt er die Arme in die Höhe, während sich zwei unbekannte Frauen in Unterwäsche (oder Bikini?) an ihn lehnen. 

Das Urteil der Instagram-Follower ist allerdings eher vernichtend: „Peinlich“ finden sie die Aktion. Sie verweisen außerdem darauf, dass sich Campino sonst häufig wie bei der Echo-Verleihung als Moralapostel aufspiele, nun aber selbst auf die Rechte und das Eigentum anderer keinen Wert lege. 

Auch die Dresdener Bäder GmbH fand die Aktion nicht besonders lustig. Sie zeigte den Sänger der Band laut eigener Angaben wegen Hausfriedensbruchs an. Schließlich sei er unberechtigt in das Georg-Arnhold-Bad eingestiegen – ohne sich vorher mit dem Unternehmen abzusprechen.

Ob man die Aktion Campinos nun gar so eng zu sehen braucht, sei jedem selbst überlassen. Im Grunde zeigt sie aber doch: So vollkommen spießig ist der gute Campino dann eben immer noch nicht. Nur das mit dem Punk – das klappt irgendwie auch nicht mehr so ganz. 

lath

Mehr Aktionen von Musikern:

  • teilen
  • schließen