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Hustensaft Jüngling nimmt sich nach Sexismus-Vorwürfen eine Auszeit

Screenshot: YouTube/ younghustensaft

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Es klingt wie die Botschaft eines geläuterten Gangster-Rappers, der voller Reue zurück in die Öffentlichkeit kriecht – nur, um sich dann gleich wieder von ihr zu verabschieden: Hustensaft Jüngling hat in einem Instagram-Video angekündigt, sich eine künstlerische Auszeit zu nehmen, in der er sich und seine Musik neu erfinden möchte. Aber warum das Ganze?

Vor wenigen Wochen hat ihn eine seiner Mitarbeiterinnen, die mit ihm und seinem Team auf Tour war, beschuldigt, sie sexistisch beleidigt und sie am Hintern angefasst zu haben. Im Gespräch mit jetzt bestritt Hustensaft Jüngling, der eigentlich Ole Finsterbusch heißt, die Vorwürfe zunächst und kündigte an, rechtliche Schritte gegen Jana einzuleiten. In einem anderen Interview dementierte er das wenig später wieder. 

In seinem neuen Video auf Instagram zeigt er sich nun demütig: Er entschuldigt sich für sein Verhalten und kündigt an, sich erst einmal aus dem Business zurückzuziehen, um sich und seine Musik neu zu erfinden. Nach der künstlerischen Pause wolle er „back bouncen“ mit Rap, der für gute Werte steht und nicht mit irgendeinem „Bullshit“, der nur Leute provozieren soll. 

Denn genau das hat seine Musik bisher immer wieder ausgelöst: massive Kritik, weil er in seinen Songs sexistische Dinge wie „Ey, du Fiqqhure saug mir meinen Pint. Komm sei einfach leise Bitch und nimm ihn in den Mund“ rappt. Waffen, Drogen, Bitches – das seien eben die Themen, über die im Rap viel gesprochen werde, gerade auch im US-amerikanischen Rap. Aber davon wolle er jetzt wegkommen, wie er in dem Video erzählt. Er wolle lieber über Sachen rappen, die Werte vermitteln und hinter denen er persönlich auch stehen kann. Seine Songs sollen komplexer werden und auch „richtige Themen“ behandeln. Welche Themen er damit genau meint, lässt er jedoch offen. 

Als seine Vorbild zählt er jedoch Kendrick Lamar, J. Cole und Nipsey Hussle auf –  Rapper, die es seiner Meinung nach geschafft haben, erfolgreich zu sein und gleichzeitig positive Werte zu vermitteln. Was diese Art des Musikmachens angeht, habe er jedoch noch nicht so richtig viel Erfahrung – dies sei ein weiterer Grund für die Schaffenspause, wie er sagt. 

Das Video hat er mittlerweile zusammen mit allen anderen früheren Posts von seinem Account gelöscht – die wahrscheinlich effektivste Methode, um im Jahr 2019 einen Neustart zu machen. Wir haben versucht, mit Hustensaft Jüngling über seine Entscheidung und seinen Sinneswandel zu sprechen, alle Anfragen blieben jedoch unbeantwortet. 

bdie

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