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Nicki Minaj sagt Auftritt in Saudi-Arabien ab

Foto: AP

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Nicki Minaj ist für vieles bekannt – ihren selbstbewussten Rap, bunte Kostüme und sicherlich auch ihren freizügiger Umgang mit ihrem Hintern. In den vergangenen Tagen war sie dagegen aus politischen Gründen Thema: Sie sollte ein höchst umstrittenes Konzert in Saudi-Arabien geben. Ein Land, in dem die Scharia heute noch gilt – und auch Stockschläge, Auspeitschen, das Amputieren von Händen und Hinrichtungen Realität sind.

Als die Sängerin als Headliner des Jeddah World Fests bekannt gemacht wurde, forderte die „Human Rights Foundation“ sie in einem offenen Brief dazu auf, das Konzert abzusagen: „Du hast gerade erst die Pride Week gefeiert und warst solidarisch mit der LGBTQ-Community. Und doch, wenn du auftrittst, duldest und unterstützt du die Öffentlichkeitsarbeit einer Regierung, die Homosexuelle für das ‚Verbrechen’ hinrichten, zu sein, wer sie sind“, heißt es darin. Am Dienstag hat die 36-jährige Sängerin nachgegeben und den Auftritt abgesagt. Der Rückzieher kam kurz vor knapp: Ihr Auftritt im King Abdullah Sports Stadium hätte eigentlich bereits am 18. Juli stattfinden sollen.

Gegenüber der Associated Press äußerte sich die Sängerin dazu wie folgt: „Nach gründlicher Überlegung“ habe sie sich entschieden, ihren Auftritt abzusagen. „Ich will zwar nichts mehr, als meine Show zu meinen Fans nach Saudi-Arabien zu bringen, aber nachdem ich mich in diesen Dingen besser informiert habe, ist es mir wichtig, meine klare Unterstützung für die Rechte von Frauen, der LGBTQ- Community und für die Meinungsfreiheit zu zeigen.“

Das Jeddah World Fest, bei dem auch saudische Gesetze wie das Alkoholverbot gelten, können Personen ab 16 Jahren besuchen. Andere Performer sind unter anderem das ehemalige One-Direction-Mitglied Liam Payne und der DJ Steve Aoki. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Musiker kritisiert, weil sie in dem Land auftraten, etwa David Guetta und Mariah Carey.

Minaj postete auf Instagram auch eine Botschaft an ihre Fans in Saudi-Arabien – oder viel mehr den Wunsch, dass die Fans ihr eine Botschaft hinterlassen. Sie schrieb: „Saudi-Arabien. Ich sehe einige eurer Kommentare und ich will meinen Fans direkt antworten. Sagt hier eure Meinung!“

Unter dem Post finden sich tatsächlich viele Meinungen, über 40 000 Kommentare haben Instagram-User in den ersten zwölf Stunden hinterlassen – von Zuspruch, Dankbarkeit, Wut und Ablehnung ist alles dabei. Minaj reagierte auch auf einige der Kommentare, jedoch eher einsilbig. Auf Kritik etwa mit „ok“, auf Lob mit „<3“. Aber auf einige wenige verwendete sie auch mehr Zeit. Als eine Userin fragte „Warum hast du nicht für uns gekämpft?“, antwortete Minaj: „Ich dachte, das ist, was ich getan habe.“

mpu

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