Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Klimaaktivistin stürmt die Bühne von Siemens-Chef Joe Kaeser

Eine Klimaaktivistin hat eine Bühne erobert, auf der in diesem Moment eigentlich Joe Kaeser von Siemens sprechen sollte.
Foto: dpa/Andreas Hoenig

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

„I will survive“ – damit endete die Rede einer Klimaaktivistin, die sich ihr Publikum am Montagabend selbst erobert hat: Sie hatte beim Jahresempfang des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft in Berlin die Bühne betreten, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. Eine Bühne, auf der eigentlich Siemens-Chef Joe Kaeser einige Momente später sprechen sollte – und auf der er geduldig neben ihr stehen blieb, während sie zum Publikum sprach. Das Gesicht mit grüner Farbe bemalt sagte die Klimaaktivistin den Anwesenden unter anderem auf Englisch: „Ihr seid ein Teil von dem, was den Planeten zerstört – und ihr wisst es.“

Ein Sicherheitsmitarbeiter begleitete die Aktivistin nach wenigen Minuten unter Applaus hinaus. Der Siemens-Chef sagte aber kurz darauf, dass es gut gewesen wäre, wenn die junge Frau geblieben wäre und vielleicht noch 50 oder 100 andere mitgebracht hätte: „Wir müssen die jungen Menschen an den Tisch bringen. Es ist ihr Leben, es ist ihre Generation, und es ist ihre Zukunft. Aber alleine durch Protestieren am Freitag wird sich das nicht ändern“, sagt Kaeser. 

Fridays for Future hatte gegen den Konzern mobilisiert

Der Protest der jungen Aktivistin reiht sich ein in eine Reihe von Aktionen von Klimaschützer*innen gegen den Siemenskonzern. Er steht in der Kritik, weil er sich am australischen Kohlebergbauprojekt „Adani“ beteiligen wird. Siemens soll die Zugsignalanlage für die Mine liefern, in der bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle jährlich gefördert werden sollen, und das für die nächsten 60 Jahre.

Fridays for Future hatte gegen den Konzern mobilisiert. Das Ergebnis: Eine Petition gegen das australische Projekt wurde mittlerweile von rund 73 000 Menschen unterschrieben. Vor drei Wochen widmete FFF dem Konzern einen Freitag. Es war das erste Mal, dass sich FFF bei einer bundesweiten Aktion explizit gegen einen Konzern stellte. Daraufhin hat Joe Kaeser FFF-Aktivistin Luisa Neubauer bei einem Gespräch einen Posten im Aufsichtsgremium für Umweltfragen angeboten. Den wiederum hat sie abgelehnt. 

ckun (Mit Material von dpa)

  • teilen
  • schließen