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Mehrere Super-Bowl-Sieger wollen Trump nicht im Weißen Haus besuchen

Nach so viel Einsatz beim Super Bowl werden die Sieger traditionell ins Weiße Haus eingeladen. Aber wollen die Teammitglieder der Patriots das überhaupt?
Foto: Reuters/Kevin Lamarque

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Eigentlich ist es Tradition, dass Football-Profis, die den Super Bowl gewonnen haben, danach beim Präsidenten der Vereinigten Staaten vorbeischauen. Der schüttelt ihnen dann die Hand und bewirtet sie, ein tolles Ereignis. Theoretisch. Aber was, wenn die Spieler den US-Präsidenten gar nicht ausstehen und seine Politik nicht ertragen können?

Für Duron Harmon von den New England Patriots ist klar, dass er dann eben einfach nicht hingeht. Der 21-jährige Spieler will den Sieg seiner Mannschaft nicht mit seinem Team im Weißen Haus feiern. Das sagte er TMZ Sports. Er erklärte dazu: „Die wollen mich da doch gar nicht haben.“

Duron Harmon Footballer

Duron Harmon spricht in einer Pressekonferenz kurz vor dem diesjährigen Super Bowl.

Foto: USA TODAY Sports/Brett Davis

In der Zwischenzeit stimmen auch weitere Spieler der Patriots seinem Entschluss zu. Darunter Devin McCourty, der gegenüber der Associated Press sagte, er wolle nicht bei einem Trip nach Washington D.C. dabei sein. Auch sein Bruder und Mitspieler Jason McCourty will dem Weißen Haus fernbleiben.

Mit ihren Aussagen führen die Spieler im Kleinen einen Streit zwischen Donald Trump und der National Football League (NFL) weiter, den der Protest einiger Spieler im Jahr 2017 ausgelöst hatte. Einige schwarze Footballer hatten sich dafür während der US-Nationalhymne auf dem Feld hingekniet, um ein Zeichen gegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen zu setzen.

Nachdem Trump und seine Anhänger den Protest aufs Schärfste kritisiert hatten, vertiefte sich der Streit. Viele boykottierten die NFL daraufhin, andere, auch Prominente, solidarisierten sich mit den Footballern. Im Mai 2018 verbot die NFL die Kniefälle seiner Spieler.

Ob die Patriots überhaupt ins Weiße Haus kommen dürften, ist noch unklar

Harmon ist nun aber offensichtlich einer der Spieler, der diesen Streit nicht einfach so beilegen will. Immerhin ist er selbst schwarz. Und kann sich offenbar nicht mit einem Präsidenten gutstellen, der die Diskriminierung gegenüber Minderheiten immer weiter vorantreibt.

Ob Trump ihn aber überhaupt noch empfangen würde, sei mal dahingestellt. Denn sollten sich noch weitere Mitspieler Harmons Plan anschließen, ist es wahrscheinlich, dass Trump das Team gar nicht erst offiziell einladen wird. So wurden beispielsweise die Philadelphia Eagles nach ihrem Super-Bowl-Sieg 2018 wieder ausgeladen, sobald klar war, dass ein Großteil des Teams ohnehin nicht kommen würde.

Harmon hat dennoch schon Alternativpläne für die freie Zeit: „Es wäre super, dem Vorbild der Golden State Warriors zu folgen.“ Das Basketball-Team hatte einen Besuch beim aktuellen US-Präsidenten aus politischen Überzeugungen abgelehnt – und besuchte im Januar stattdessen Barack Obama, dessen Vorgänger.

lath

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